Death Howl

PC, Shadow PC

Am 09. Dezember 2025 erschien das Deckbau-Spiel des Entwicklers The Outer Zone und Publishers 11 bit studios, das dich wortwörtlich ins virtuelle Jenseits schickt. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Story und Handlung:

Wie weit würde eine Mutter gehen, um ihr Kind zu retten? In Death Howl ist die Antwort einfach, aber eindringlich: bis in die gefährlichen Tiefen der Geisterwelt, so oft es nötig ist, bis das Ziel erreicht ist. Aus diesem Grund steuert man hier die Jägerin Ro. Von der Trauer um ihren geliebten Sohn Olvi geplagt und von Stimmen aus einer anderen Welt geleitet, die in ihrem Kopf widerhallen, trifft sie eine riskante Entscheidung: Sie will in das Reich der Geister übertreten, um ihren Erstgeborenen aus den Armen des Todes zurückzuholen. So gelangt die Protagonistin in den mythischen Wald der lebenden Schatten und entdeckt nach und nach eine alte spirituelle Welt voller unterdrückter Geschichten und Erinnerungen, die auf eine unwahrscheinliche Erlösung warten. In der Praxis ist Death Howl ein deckbauendes Spiel mit Schwerpunkt auf der Erzählung. Im Laufe der Kampagne – die den Besuch von vier Königreichen mit insgesamt mehr als einem Dutzend verschiedenen obligatorischen und optionalen Regionen umfasst – begleitet man Ro auf ihrer Suche nach ihrem Sohn Olvi, wobei sie in die spirituelle Ebene vordringt und sich zunehmend gefährlichen mythischen Kreaturen stellt. Das gesamte Spiel ist vom Prozess der mütterlichen Trauer geprägt und zeichnet sich durch eine ausgeprägte Melancholie aus. Interessanterweise gibt es während der Erkundung fast keine Interface-Elemente auf dem Bildschirm, was den Eindruck verstärkt, dass man sich auf eine Reise ins völlig Unbekannte begibt, geleitet nur vom Ziel der Liebe zwischen Mutter und Sohn.

Mit unbegrenzten Leben ist das Scheitern ein wichtiger Teil des Lernprozesses

Entgegen den aktuellen Trends bei Deckbuildern ist Death Howl kein Roguelike – das heißt, du solltest hier keine zufällig generierten Karten oder Gegner erwarten. Tatsächlich definieren die Entwickler das Spiel selbst als „Soulslike-Deckbuilder”: ein gewagtes und, soweit ich weiß, ziemlich originelles Konzept – ehrlich gesagt kann ich mich an kein anderes Spiel erinnern, das Deckbuilding mit Mechaniken kombiniert, die durch die Dark Souls-Reihe populär geworden sind. Das Coolste daran ist jedoch, dass die Kombination funktioniert: Death Howl zeichnet sich durch Gegner und Kämpfe mit hohem Schwierigkeitsgrad und festen Standorten auf der Karte aus. Mit unbegrenzten Leben ist das Scheitern ein wichtiger Teil des Lernprozesses, wie man das verfügbare Deck gut einsetzt, während der Sieg wertvolle Ressourcen einbringt, um neue Karten zu bauen, die noch mächtiger sind als die ursprünglichen. Schließlich fungieren die magischen Orte, die als heilige Wälder bekannt sind, als Lagerfeuer der Dark Souls-Reihe und können sowohl für Schnellreisen als auch zur vollständigen Wiederherstellung der Lebensenergie der Protagonistin genutzt werden. Der einzige Vorbehalt? Alle Feinde werden wiederbelebt, wenn du dich heilst, wodurch sichergestellt wird, dass das Schwierigkeitsniveau während der gesamten Reise hoch bleibt. Der Kampf in Death Howl findet in Runden statt, wobei Schlag- und Bewegungskarten Mana benötigen, um gespielt zu werden. Da die magische Ressource knapp ist – aber in jeder Runde erneuert wird –, ist viel Strategie erforderlich, um in den verschiedenen Begegnungen auf der Karte als Sieger hervorzugehen. 

Die Arenen folgen dem Standardraster aus Zeilen und Spalten

Ein Deck kann bis zu 20 Karten enthalten, und es gibt viele Anpassungsmöglichkeiten für diejenigen, die diese Funktion in Deckbau-Spielen mögen – es ist sogar möglich, verschiedene Kartensätze zu speichern und vor einem Kampf schnell zwischen ihnen zu wechseln. Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass die Karten nach Königreichen unterteilt sind, sodass man diese erkunden und eventuelle Nebenquests abschließen muss, um Zugang zu mächtigeren Werkzeugen zu erhalten. Die Arenen folgen dem Standardraster aus Zeilen und Spalten, was mich sehr an Into the Breach erinnerte. Glücklicherweise gibt es eine große Vielfalt an Gegnern, und ich muss zugeben, dass es für mich als Fan von rundenbasierten Strategiespielen eine sehr interessante Herausforderung war, zu lernen, wie man sie alle, vor allem die Bosse, effektiv bekämpft. Das einzige Problem, das ich sehe, ist, dass sein relativ hoher Schwierigkeitsgrad vielleicht eher Gelegenheitsspieler abschrecken könnte. Ebenso könnten diejenigen, die lieber nacheinander kämpfen, anstatt zu erkunden, den Spielverlauf etwas langatmig finden, aber diesen Eindruck hatte ich letztendlich nicht. Neben der Erstellung effektiverer Karten bieten Ressourcen wie ausrüstbare Totems permanente Verbesserungen für die Protagonistin und erleichtern die Mission im Laufe des Spiels tendenziell ein wenig. Mit Geduld und Strategie ist es also möglich, die Aufgabe zu erfüllen, Olvi zu finden und endlich Frieden in Ro's Herz zu bringen. Auch optisch besticht Death Howl durch seine Detailtreue. Die verwendete Pixelkunst ist sehr detailliert und die bereits erwähnte Kulisse ist ein Spektakel für sich, insbesondere was das Gefühl der Melancholie angeht, das für Geschichten, deren treibende Kraft der Trauerprozess ist, unverzichtbar ist. Verzerrungseffekte und sanfte Übergänge, die durch Ausblenden gekennzeichnet sind, runden das visuelle Paket ab und tragen dazu bei, den ständigen Eindruck zu verstärken, dass man eine magische Welt erkundet. Das indigene Thema erweist sich ebenfalls als willkommen, da es sich vom Alltäglichen abhebt, wenn das Endziel darin besteht, die Beziehung zu den Vorfahren und höheren Ebenen zu erforschen.

Trailer: 

 


Fazit

Durch die Verbindung von Elementen aus scheinbar sehr unterschiedlichen Genres und die Konzentration auf die Erzählung als roten Faden für die Reise erweist sich Death Howl als ebenso originelles wie fesselndes Deckbau-Spiel. Auch wenn der hohe Schwierigkeitsgrad zunächst abschreckend wirken mag, lohnt es sich mit Geduld und Strategie, sich auf diese melancholische Reise ins Jenseits zu begeben und die Kraft der mütterlichen Liebe zu entdecken.


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