THEM

PC, Shadow PC

Am 19. Juni 2025 erschien das Horrorspiel des Entwicklers und Publishers Lexip Games, bei dem du dich in zwei unterschiedlichen Ebenen befindest. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

 

Story und Handlung:

In THEM spielst du einen Jungen, der total auf Arcade-Spiele steht, und verbringst einen typischen Abend in der örtlichen Spielhalle, während draußen ein Gewitter tobt. Der Besitzer muss weg und gibt dir die Schlüssel für die Halle, sodass du vollen Zugang zu den Automaten hast. Es ist eine einfache, fast alltägliche Situation, die sich aber schnell ändern wird. Während draußen der Regen weiter fällt, übermannt ihn die Müdigkeit. Der Protagonist schläft ein, wird jedoch durch ein beunruhigendes Geräusch aus dem Keller geweckt. Dort, in einer dunklen und klaustrophobischen Umgebung, hört er eine mysteriöse Stimme hinter einer verschlossenen Tür. Die Stimme bittet ihn um Hilfe, aber zu einem bestimmten Preis: Um sie zu befreien, muss er ein Videospiel spielen. Dieser narrative Kniff wird zum Kern des Erlebnisses: THEM wechselt zwischen zwei Realitätsebenen, die ineinander verschachtelt sind und organisch und stimmig miteinander verbunden sind. 

Der Keller und der Fernseher

Das Spiel wechselt zwischen zwei unterschiedlichen Spielmodi. In der realen Welt findet die Handlung aus der Ich-Perspektive in einem begrenzten Bereich des Kellers statt. Die Erkundung ist geführt und begrenzt: Es gibt keine völlige Freiheit, sondern eine Abfolge von wesentlichen Interaktionen mit Objekten und Sehenswürdigkeiten. Das Ziel ist weniger das Entdecken als vielmehr das Wahrnehmen. Die Atmosphäre ist angespannt, fast gedämpft, und das Gefühl der Unruhe wächst Schritt für Schritt. Die zweite Ebene ist hingegen die des Videospiels innerhalb des Videospiels, ein Retro-2D-Plattformspiel, das über einen an eine Konsole angeschlossenen Fernseher gespielt wird. Hier steuert man eine vermummte Figur, die den Kerker einer Burg erkundet. Die Mechanik ist einfach, aber solide: Man beginnt mit dem einfachen Sprung und schaltet dann Fähigkeiten wie Doppelsprung, Luftsprung und Nahkampfangriffe frei. Die Levels bieten klassische Hindernisse – Stacheln, Schluchten, patrouillierende Feinde – und häufige Checkpoints, die den Fortschritt flüssig gestalten. Das Ziel ist es, Gegenstände zu finden, die von der mysteriösen Stimme verlangt werden und die, sobald sie im Videospiel gefunden wurden, auch in der realen Welt erscheinen. Dieser ständige Austausch zwischen den beiden Ebenen der Realität schafft eine wirkungsvolle narrative Dynamik, die dazu verleitet, jedes Element der Spielhalle mit Argwohn zu betrachten.

Grafik und Sound:

Der Fortschritt im Dungeon ist linear, wird jedoch durch Momente unterbrochen, in denen man in den Keller zurückkehren muss, um Hinweise zu erhalten oder neue Fähigkeiten freizuschalten. Die Stimme, die den Protagonisten leitet, wird zunehmend zweideutiger, während sich etwas – oder jemand – im Schatten des Raumes zu bewegen scheint und aus der Ferne beobachtet. Die Spannung steigt, ohne jemals in echte Gefahr zu münden, aber gerade dieses Fehlen einer direkten Bedrohung macht das Erlebnis umso beunruhigender: THEM spielt mit dem Verdacht, der Wahrnehmung, dem Gefühl der Einsamkeit, selbst an einem vertrauten Ort. Die Optik erinnert an die 90er Jahre, mit neonbeleuchteten Spielhallen und flackernden CRT-Monitoren. Der visuelle Kontrast zwischen dem düsteren Realismus der First-Person-Welt und der pixeligen Grafik des Plattformspiels ist das Markenzeichen des Titels, eine Entscheidung, die die Dissonanz und das Gefühl des Unbehagens noch verstärkt. Das Sounddesign verdient eine gesonderte Erwähnung: Regen, metallische Geräusche und Klangverzerrungen tragen zu einer ständig angespannten und melancholischen Atmosphäre bei. THEM weiß, wann es Raum für Stille lassen muss, und nutzt dies geschickt aus.

Trailer:

 


Fazit

THEM ist ein gelungenes Experiment im Bereich des unabhängigen Psychohorrors: kurz, aber dicht, schafft es mit wenigen, gut abgestimmten Elementen Spannung und Neugier zu erzeugen. Trotz der kurzen Spielzeit und der Linearität des Gameplays machen die Atmosphäre und das originelle narrative Konzept es zu einem interessanten Titel für alle, die ein kompaktes, aber eindrucksvolles Erlebnis suchen.


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