Ritual of Raven

PC, Shadow PC

Am 07. August 2025 erschien die Lebenssimulation des Entwicklers Spellgarden Games und Publishers Team17, in dem du von einer Hexe ausgebildet wirst und dich fortan um Pflanzen und die Portale kümmerst. In meiner Review erzähle ich dir etwas mehr.

 

Story und Handlung:

Stell dir vor, du gehst deinen täglichen Aufgaben nach, als du plötzlich in ein Portal gesaugt wirst und in einer anderen Welt landest. Eine Welt mit Hexen, Zauberern und somit auch Magie. Genau das passiert mit deiner selbst erstellten Figur. Glücklicherweise wird sie von einer Hexe empfangen, die ihr innerhalb von zwei Tagen die Feinheiten des Handwerks beibringt, um dann zu verschwinden. Die Portal Keepers, eine Organisation, die aus vier Magiern besteht, haben die Tore zu anderen Welten geöffnet und damit viel Chaos verursacht. Die Tore öffnen sich regelmäßig und entführen dabei Wesen aus anderen Welten. Sie alle landen im Dorf, wo du ihnen bei ihren persönlichen Wünschen helfen kannst. Am Ende steht die große Aufgabe, die Portal Keepers zu finden, ihnen bei ihren Problemen zu helfen und schließlich die Portale zu stabilisieren. Die Geschichte von Ritual of Raven ist überraschend gut aufgebaut, denn die Tiere, denen du begegnest, haben ihre eigenen Probleme. Da ist zum Beispiel Pip, der Angst hat zu versagen und sich selbst für einen Versager hält. Die Dialoge sind daher nicht oberflächlich und es bleibt interessant, der Geschichte zu folgen. Dank der Geschichte erhältst du klare Aufgaben, sodass du immer weißt, was du zu tun hast. Allerdings muss ich sagen, dass man mit all den persönlichen Quests und Ritualen leicht den Überblick verlieren kann. 

Du programmierst eine Maschine für deine Arbeiten

Die Welt Leynia hat nicht nur mit den Problemen rund um die Portale zu kämpfen. Dornenbüsche und andere Hindernisse machen es unmöglich, in andere Gebiete zu reisen. Das Dorf besteht lediglich aus einigen Häusern, einem Friedhof und Wiesen, während der Kristallwald komplett rosa gefärbt ist. Der Name lässt es bereits vermuten, aber hier befinden sich Kristalle im Boden, die du mit den arkanen Konstrukten ausgraben musst. Wenn man der Geschichte folgt, gelangt man schließlich in drei andere Gebiete, in denen man verschiedene Rätsel lösen muss. Da man selbst nicht über die entsprechenden Möglichkeiten verfügt, muss man die arkanen Konstrukte einsetzen. Das sind niedliche magische Maschinen, die wie Blumentöpfe aussehen und auf deine Anweisungen warten. Dazu wählst du die richtigen Karten in der Maschine aus. Das kann man als Programmieren betrachten, denn man muss angeben, wie viele Schritte sie in eine bestimmte Richtung machen sollen – um dann anzugeben, welche Aktion sie ausführen sollen. Das Pflanzen und Pflegen der eigenen Blumen funktioniert auf die gleiche Weise. Man sagt der Maschine Schritt für Schritt, was sie tun soll, und kann schließlich eine Schleifenkarte kaufen und verwenden. Am Anfang musst du die Maschinen jeden Tag starten, aber wenn du die Seals kaufst, kannst du festlegen, zu welcher Zeit die Maschine ihre Aufgaben ausführt. Das System ist auch sehr übersichtlich, da es einen Vorschaumodus gibt. Wenn du die richtigen Karten schon ausgewählt hast, kannst du während der Vorschau die notwendigen Anpassungen vornehmen. Mithilfe der Feldtafeln erledigt die Maschine alle Aufgaben auf dem gesamten Feld und du kannst diese Einstellungen speichern. Indem du den Dorfbewohnern hilfst, erhältst du Zugang zu Samen, die du natürlich pflanzen musst. Dieses System ist viel umfangreicher als nur gießen und schließlich die Blumen pflücken. Jede Pflanze hat ihren eigenen Wachstumsplan. Nach einem Tag kannst du beispielsweise die Blätter pflücken, während du nach zwei Tagen Blumen ernten kannst. Die Wachstumsstadien liefern also verschiedene Teile einer Pflanze, die du für die Rituale benötigst. Um es noch etwas komplizierter zu machen, kannst du vor dem Schlafengehen den Stand des Mondes anpassen. Dadurch verändern sich die Wildblumen und Beeren in der Welt. Dies hat jedoch auch Auswirkungen auf die eigenen Blumen. Bei einem bestimmten Mondstand verändern die Blüten einer Veilchenpflanze ihre Form und ähneln einem Schmetterling. Man muss also ständig den Mondstand berücksichtigen. Da man verschiedene Teile der Blumen für alle möglichen Rituale benötigt, ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Glücklicherweise kann man alles im Buch der Schatten überprüfen und festhalten. Obwohl du das Wachstum der Pflanzen beschleunigen kannst, ist es sinnvoll, dies in einem ruhigen Tempo zu tun. Das Spiel hat nämlich mehr zu bieten als nur das Programmieren von Maschinen und das Lösen von Problemen. 

Es wird ein bisschen zu viel.

Der Besitzer eines der Geschäfte hat nämlich einen Weg gefunden, Materialien aus der anderen Welt zu holen. Mit Hilfe eines Greifhakens kannst du in den Portalen fischen, wodurch eine Art Greifmaschinen-Minispiel entsteht. Das verliert allerdings irgendwann seinen Reiz, da es vor allem Geld kostet und man schnell immer wieder die gleichen Gegenstände fängt. Dennoch ist es wichtig, denn du holst allerlei Müll und Gegenstände aus den Portalen, die du in ein anderes Portal werfen kannst, um Geld zu verdienen. Einige Gegenstände benötigt man für Rituale und um die persönlichen Quests freizuschalten. Die Bewohner des Dorfes wollen nämlich diese Gegenstände haben, aber man sieht nur ihren Schatten. Bei einigen musste ich ziemlich rätseln, um herauszufinden, was sie genau wollten. Man muss die Geschenke nämlich auch noch in der richtigen Reihenfolge überreichen. Der seltsame Außerirdische, der auf deinem Planeten abgestürzt ist, findet es gut, all diese Gegenstände in seinem kaputten Raumschiff auszustellen, wodurch ein Museum entsteht. Ich verstehe nicht ganz, warum unbedingt ein Außerirdischer Teil des Spiels sein muss, denn alle anderen Wesen basieren auf Tieren. Da gibt es zum Beispiel Pistacho die Schildkröte, Dan den Raben und Charly das Eichhörnchen. Obwohl es verständlich ist, dass man Objekte aus einer anderen Welt in einem Museum haben möchte, kennen wir dieses System aus vielen anderen Spielen. Da du später auch noch ein Kristallmuseum und eine Bibliothek füllen musst, wird es ein bisschen zu viel. Außerdem ist es nicht möglich, die gespendeten Gegenstände zu verschieben, sodass alles durcheinander steht. Die Bibliothek ist jedoch schön gestaltet, da die Zaubersprüche für Rituale verloren gegangen sind. Wenn du durch die Gebiete wanderst, stößt du auf zerrissene Seiten. Wenn du sie spendest, werden sie von Huxley zusammengestellt und du schaltest ein neues Ritual frei. Der erste Bereich, in den du gelangst, ist zusammen mit dem Dorf ziemlich überwuchert. Du kannst es so lassen, wie es ist, aber du kannst dich auch dafür entscheiden, das gesamte Gras zu entfernen und alles zu dekorieren. Das klingt einfacher, als es ist, denn Pistachos Sachen sind nicht immer billig, sodass du viel Geld für Wege und Dekorationen ausgeben musst. Ansonsten ist das Platzieren recht einfach, denn über das Dekorationsmenü kannst du überall Gegenstände platzieren. Das lässt sich ein wenig mit Stardew Valley vergleichen, da auch Ritual of Raven einen 2D-Pixelstil verwendet. Das passt übrigens gut zum Spiel und sorgt für eine farbenfrohe und magische Atmosphäre. Die Gebäude, die man betreten kann, sind oft vollständig dekoriert, und auch die Tiere selbst haben ihre eigenen Details. Der Pixelstil wird also von den Entwicklern voll ausgenutzt. Um die kostenlosen und speziellen Dekorationen freizuschalten, muss man sich an die beiden Museen machen. Der Spielablauf besteht also hauptsächlich darin, deine Maschinen zu programmieren und anschließend die Wildblumen und Beeren zu sammeln, um die Quests abschließen zu können. Die Geschichte und die Quests bilden somit den roten Faden während des Spiels, sodass immer eine neue Aufgabe auf dich wartet. Um das Spiel zu speichern, musst du schlafen gehen, aber wenn du früher aufhören möchtest, musst du nicht bis zum Abend warten.

Trailer:

 


Fazit

Ritual of Raven ist ein Lebenssimulationsspiel, bei dem der Fokus auf der Geschichte liegt, wodurch die Charaktere, denen du begegnest, gut ausgearbeitet sind. Dank der Quests und Rituale hast du immer eine Aufgabe zu erledigen, sodass du nicht ziellos herumirren musst. Vieles im Gameplay wirst du aus anderen Spielen dieses Genres wiedererkennen, aber die Programmierung der Maschinen ist einzigartig. Durch den Einsatz von Karten gibst du ihnen Anweisungen und sie erledigen die ganze Arbeit für dich. Auch die Pflege der Pflanzen ist etwas komplexer. Du kannst verschiedene Teile pflücken, die zudem auf den Mondstand reagieren. Und das alles in einer detaillierten 2D-Pixelwelt. Die Kritikpunkte am Spiel sind daher gering, denn vor allem der Außerirdische hat mich gestört. Außerdem sind die Dekorationen etwas teuer und man kann die Gegenstände in den Museen nicht verschieben. Ritual of Raven ist also ein Spiel, das einige neue Elemente einführt und einen klaren Gameplay-Ablauf hat. Aber es ist vor allem die Geschichte, die einen Eindruck hinterlässt.


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