
Story und Handlung:
Die Geschichte hinter Grandma, No! ist so einfach wie originell. Die Protagonistin ist eine Großmutter, die mit einer ungewöhnlichen Aufgabe zu kämpfen hat, nämlich auf ihren Enkel aufzupassen, der bei ihr geblieben ist, weil seine Eltern einen Tag am Strand verbringen wollen. Die Prämisse scheint an sich normal zu sein, aber das Spiel nimmt eine entschieden andere Wendung als ein typischer Babysitter-Simulator. Denn die Großmutter ist keine ruhige und beruhigende Nebenfigur, sondern ein schrulliger Charakter, der sich unbeholfen durch die Räume ihres Hauses bewegt. Erwarte keine ausführlichen Dialoge oder intensive emotionale Momente: Oma zieht das Schweigen den Worten vor. Ihre Präsenz ist eher still und beschränkt sich auf ein rätselhaftes Lächeln und oft unbeholfene und unvorhersehbare Bewegungen. Auf der anderen Seite gibt es andere exzentrische Figuren, einige menschlich, andere ausgesprochen bizarr (wie ein Staubgeist, der in einem tragbaren Staubsauger gefangen ist). Diese Begegnungen tragen zu einer surrealen Atmosphäre bei und beleben die Gespräche, die zwar manchmal zu langatmig sind, dem Spiel aber den Hauch von Extravaganz verleihen. Die Erzählung ist nicht linear, sondern besteht aus einer Reihe kleiner Skizzen, die im Haushalt spielen, wo die Großmutter Hausarbeiten mit oft katastrophalen Ergebnissen verrichtet.
Das ungewollte Chaos
Das Herzstück von Grandma, No! ist die Ragdoll-Physik und die Handhabung von Objekten, die oft fliegen, zerbrechen oder sogar Feuer fangen. Das Spiel findet vollständig in drei verschiedenen Räumen von Omas Haus statt, von denen jeder eine Reihe von Aufgaben bietet, die es zu erfüllen gilt. Die Hauptziele sind recht einfach: Meist geht es darum, in der Unordnung versteckte Gegenstände zu finden, Essen zuzubereiten oder kleine tägliche Besorgungen zu erledigen. Die eigentliche Essenz des Spiels liegt jedoch in dem ungewollten Chaos, das jede Aktion auslöst. Jedes Mal, wenn du ein Objekt bewegst, riskierst du einen Unfall von einer zerbrochenen Vase bis hin zu einem versehentlichen Brand. Dieses Element der häuslichen Zerstörung ist nicht nur eine Quelle der Unterhaltung, sondern auch der Fokus, der die Aufmerksamkeit des Spielers aufrecht erhält. Um die Monotonie aufzulockern, gibt es Abschnitte, die eine direktere und präzisere Steuerung der Hände der Großmutter erfordern - zittrig und unkoordiniert -, um Aktionen wie das Ausgießen von Wasser oder das Hantieren mit Utensilien auszuführen. Diese Momente bringen Abwechslung ins Spiel und bieten eine einfache, aber fesselnde Herausforderung für die Geschicklichkeit. Das Spiel bietet auch zahlreiche optionale Nebenziele, die kreativer und ausgefallener sind, wie beispielsweise das Zerstören von Möbeln oder das Sammeln von versteckten Gegenständen. Diese Aktivitäten regen dazu an, die Umgebung gründlich zu erforschen und mit der Spielphysik zu experimentieren, um auf immer neue Weise Schaden anzurichten. Für einen zusätzlichen Hauch von Verrücktheit sorgt eine Taste für Omas „Gestank“, der je nach Kostüm variiert und komische Effekte wie Stromstöße oder unkontrollierte Flüge auslösen kann. Diese Art von Humor unterstreicht den leichten und respektlosen Charakter des Titels, der auch in den unerwartetsten Momenten zum Lachen anregt.
Grafik und Sound:
Optisch ist Oma, nein! in einem bewusst übertriebenen, cartoonhaften Grafikstil gehalten. Die Charakter- und Objektmodelle sind überzeichnet, mit übertriebenen Proportionen und absichtlich ungeschickten Animationen, die den komischen Charakter des Spiels unterstreichen. Die Großmutter mit ihren unsicheren Bewegungen und ihrem deformierten Körper ist die perfekte Verkörperung dieses stilistischen Ansatzes. Das Haus und seine Umgebung sind reich an Details und interaktiven Objekten, die dazu beitragen, trotz der Absurdität der Situationen eine glaubwürdige Welt zu schaffen. Allerdings ist nicht alles fehlerfrei. Das Spiel leidet unter einigen kleineren technischen Problemen, wie fehlenden Soundeffekten oder grafischen Elementen, die manchmal mit seltsamen Umrissen erscheinen oder nicht wie erwartet verschwinden. Diese Mängel beeinträchtigen das Gesamterlebnis nicht, sind aber sicherlich verbesserungswürdig (eventuell werden diese Fehler bis zum Release auch behoben). Was den Soundtrack betrifft, so handelt es sich um ein ziemlich repetitives Element mit einigen Musikstücken, die nach einer Weile eintönig zu werden.
Trailer: