Captain Blood

PC, Shadow PC

Am 06. Mai 2025 erscheint das Piraten-Actionspiel des Entwicklers Seawolf Studio sowie General Arcade und Publishers SNEG, das dich als Pirat so manch Abenteuer erleben lässt. In meiner Review erzähle ich dir mehr.

Ein altes Spiel erweckt zum Leben

Captain Blood hat eine lange Vorgeschichte und war ursprünglich für einen Release im Jahr 2006 geplant, sowohl für PC als auch für XBOX 360. Akella kündigte ein Piraten-Actionspiel an, das auf dem 1922 erschienenen Roman des italienischen Autors Rafael Sabatini basiert und den treffenden Namen Captain Blood hatte, mit dieser Aussage starteten 2003 die Entwicklungsarbeiten. Als dann die Next-Gen Konsole angekündigt wurde, wurde das Spiel für die XBOX 360 verworfen und man konzentrierte sich auf die neue Konsole, allerdings musste 2010 der Publisher sich Bankrott melden und das Spiel wurde bis heute nicht veröffentlicht. Dank des kleinen Boutiqueverlags SNEG, das sich auf die Wiederbelebung von Titeln, die entweder in Vergessenheit geraten sind oder in einem quasi ewigen Entwicklungsstillstand feststecken, spezialisiert hat, erscheint nun Captain Blood im Jahr 2025. Es handelt sich im Großen und Ganzen immer noch um ein Xbox-360-Spiel. Es sieht altbacken aus, denn genau so sahen die Spiele aus dieser Zeit aus. Man darf nicht vergessen, dass Captain Blood nie mit einem großen Budget entwickelt wurde, nicht einmal in der Anfangszeit. Es ist nicht Gears of War, es ist nicht Bioshock. Man merkt die Einschränkungen bei den Animationen und vor allem bei der Sprachausgabe. Jedes einzelne Quality-of-Life-Feature, das in den 2020er Jahren üblich geworden ist, fehlt hier völlig. Das Fehlen einer Lock-On-Funktion, die hakelige Kamerasteuerung, die wirklich schlechte Ausweichmechanik und so weiter. Das macht es aber nicht zu einem schlechten Spiel.

Spaßiges Gameplay trotz schlichten Kämpfen

Der Kampf in Captain Blood ist recht einfach und intuitiv, da du eine Reihe von leichten und schweren Angriffen in Combos entfesselst und mit dem rechten Stick herumrollst, um gegnerischen Angriffen auszuweichen. Du kannst auch auf die 2 Schulter-Trigger tippen, um Granaten und Schüsse abzufeuern, und mit einer Schultertaste in einen wütenden Zustand wechseln, der dich vorübergehend stärker werden lässt. Man kann auch blocken, und wenn man einem Gegner genug Lebenspunkte abgenommen hat, kann man ihn mit einer auffälligen Aktion erledigen, die in der Regel zu einem gewaltigen Spektakel führt. Eines meiner liebsten Gameplay-Elemente in Captain Blood ist, dass man regelmäßig seine Waffe wechseln kann, indem man herumliegende Waffen findet, und es gibt sogar einen freischaltbaren Finishing-Move, mit dem man seinen Gegnern die Waffen stehlen kann und ihn sogar mit dieser erledigen kann. Anschließend kann man sie benutzen, bis sie kaputt geht, und den Vorgang wiederholen. Das macht so viel Spaß, und ich würde behaupten, dass dies der mit Abstand beste Teil von Captain Blood ist. Ein weiterer Aspekt, der mir an Captain Blood gefällt, sind die abwechslungsreichen Momente, die das Spielgeschehen auflockern. Das ist wichtig, denn außerhalb dieser Momente ist das Gameplay sehr repetitiv und eintönig. Die wichtigsten Momente sind auf jeden Fall die, in denen man auf dem Deck eines Schiffes herumläuft, mit den Kanonen interagiert und dann auf die feindlichen Schiffe zielt und schießt. In der Zwischenzeit entern Feinde dein Schiff, sodass du zwischen dem Kämpfen und dem Abfeuern von Kanonen jonglieren musst, was zu einem hektischen Spaß führen kann. In anderen Momenten musst du mit Maschinengewehren zielen und schießen, außerdem gibt es auch einen Boss der sich auf einer Plattform befindet von der du herunterfallen kannst und dich dann wieder hochziehen musst.

Nicht alles ist gut

Abgesehen davon, dass das Gameplay sehr repetitiv wird, gibt es noch andere Elemente, die das Spielen von Captain Blood gelegentlich frustrierend machen. Erstens sind einige Szenarien übertrieben chaotisch und fangen an, langweilig zu werden, wie die bereits erwähnten Schiffskämpfe, weil die Feinde unerbittlich sein können, sodass der Versuch, eine Kanone abzufeuern, zur Herausforderung wird, da man immer wieder in Schwertkämpfe hineingezogen wird, während feindliche Schiffe das Deck mit den eigenen Kanonen dezimieren. Selbst das Öffnen von Türen kann lästig sein, da ein Feind auf dich schießen kann, sobald du das Quick-Time-Event auslöst. Apropos, die Quick-Time-Events sind träge und tragen wenig zum Gameplay bei, und man muss sie sogar in Zwischensequenzen ausführen.

Trailer:

 


Fazit

Captain Blood macht mit seiner einfachen und rasanten Action, die überraschend befriedigende Gewalt der alten Schule bietet, definitiv Spaß. Aber mit irritierenden Quick-Time-Events, repetitivem Gameplay und vielen frustrierenden Momenten solltest du das Schiff vielleicht an Land ziehen.


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