OneShot (PC)

OneShot ist ein kleiner Indie-Schatz, dessen Verwirklichung wir dem japanischen Publisher Degica verdanken. Entwickelt wurde der Titel vom Indie-Studio Little Cat Feet. OneShot will bewusst den üblichen Rahmen eines Computerspiels sprengen– indem es sich mit deinem Kopf anlegt (und mit deinem Computer…).

Dein Avatar Niko (ein „er“ oder eine „sie“?) spricht dich als Spieler gelegentlich persönlich an, zum Beispiel wenn das Spiel dich wissen lässt, dass die Lösung des Rätsels tatsächlich in deinem aktualisierten Computer-System zu finden ist, also außerhalb der Spielumgebung. OneShot kennt dich beim Namen (aus deinem Steam-Profil), auch wenn du diesen niemals während des Spiels mitgeteilt hast. Die Paranoia, die dich beschleicht, wenn dein Spielercharakter überraschend deinen Namen kennt wächst weiter, wenn dir bewusst gemacht wird, dass das Spiel mit den Dateien auf deinem Computer herummacht und auch selbst welche generiert. All dies trägt zu einer seltsamen Atmosphäre bei, als ob die Software über die Grenzen ihrer Bildschirmexistenz hinauswächst, auf einer Meta-Ebene betrachtet. Wenn du bei dem Gedanken, dass eine Software deine Festplatte bearbeitet, in Schockstarre verfällst, dann ist OneShot kein Spiel für dich.

Ab und zu fragt Niko, ob du eine Traumsequenz auch gesehen hast. So entsteht das befremdliche Gefühl, dass das Spiel sich deiner Anwesenheit „bewusst“ ist. Das Spiel weiß, dass du da bist, dass du zuschaust… auf etwas wartest… und dazu lernst.

Die Storyline folgt Niko, einem kleinen Menschlein (oder ist es eine Katze?), jedenfalls einem Wesen mit riesigen Augen. Niko ist in einer neuen Welt erwacht, von der er/sie noch nie gehört hat. Große Teile der Landschaft wirken kalt und finster, offenbar das Ergebnis einer früheren Katastrophe. Überall liegen Hüllen deaktivierter Roboter herum und unser kleiner Avatar gelangt schließlich in Besitz der Sonne dieser Welt (einer riesigen Glühbirne). Ohne sich viele Gedanken zu machen, will Niko die Glühbirne dort wieder einsetzen, wo sie hingehört, in der Hoffnung so heimkehren zu dürfen. Natürlich mit deiner Hilfe…

Die Graphik in OneShot erinnert an die 8Bit oder 16Bit-Ära. Die Atmosphäre ist finster und unheilschwanger. In dieser Welt bist du sozusagen das einzige Licht. Die Musik wartet mit einigen wunderbaren Tracks auf, die perfekt geeignet sind, dich auf die besondere Stimmung des Spieles einzustimmen. Nicht zuletzt durch die passende musikalische Atmosphäre entwickelt das Spiel eine unerwartete Sogwirkung.

Ein kleiner Tipp am Rande: Du solltest nicht im Vollscreen-Modus spielen. Ab und zu öffnet das Spiel Dialogfenster über die Windows-Oberfläche, die du nicht vermissen willst.


Fazit

Insgesamt überzeugt OneShot als intelligent geschriebenes Spiel, das die unsichtbare “vierte Wand“ zum Publikum durchbricht durch direkte Ansprache des Spielers. Diese überraschenden Momente erschaffen eine gewisse paranoide Stimmung und ein wunderbares, fesselndes Spielerlebnis. Es ist ein Spiel, das sich der Metaebene bis zum Geht-nicht-mehr bedient, vielleicht noch mehr als der geniale Titel Undertale. (Review von Eric Kei)


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