Dragonball Z: Burst Limit

Dragonball Z: Burst Limit (Xbox 360)

(Atari)

geschrieben von Alexander Eschner

 

 
Entwickler: Namco Bandai
Publisher: Atari
Genre: Beat'em Up
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Dragonball Z: Burst Limit
Preis: 59,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Das erste Spiel der beliebten Animeserie "Dragonball Z" gibt sein Debüt auf den Next-Generation-Konsolen. Es hört auf den Namen "Dragonball Z: Burst Limit" und stammt aus den Entwicklungsstudios von "Namco Bandai". Ob das Beat'em Up nur bei den Fans der Serie einschlägt oder andere erfahrene Spieler ebenso ihre Kampfpositionen einnehmen können, wird in diesem Bericht geklärt.

Serienstart

In "Dragonball Z: Burst Limit" gibt es zu Beginn gleich mehrere Spielvarianten, die zur Wahl stehen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Kampagnenmodus, der den Namen "Z Chronicles" trägt. Das Besondere an diesem Modus ist, dass man fast die gesamte "Dragonball Z"-Serie nachspielt. Für Neueinsteiger in das Genre gibt es gleich zwei Alternativen: Die erste ist das "Tutorial" und die zweite ist der "Training"-Modus. Ebenso interessant ist die letzte Einzelspieleroption: der "Herausforderung"-Modus, der sich eher für etwas erfahrenere Spieler eignet.

Die Kampagne beinhaltet insgesamt fünf Sagen aus dem "Dragonball Z"-Universum. Sie sind in chronologischer Reihenfolge geordnet und umfassen die "Saiyajin-", "Freezer-", "Cell-", "Bardock-" und "Broly-Saga". Die einzelnen Erzählungen sind nach einem Stammbaumprinzip aufgebaut und bieten hin und wieder die Wahl von einzelnen Kämpfen, die chronologisch gesehen zeitgleich stattfinden. Die fünf Sagen lassen sich in sechs verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchschreiten; die Spannweite reicht dabei von "Sehr Leicht" bis hin zu schlicht und ergreifend "Z", der die ultimative Herausforderung darstellt. Die künstliche Intelligenz des Pixelwidersachers steigt merklich mit Erhöhung des Schweregrades und zwingt den Spieler öfters zu kreativen Reaktionen, um den jeweiligen Gegner zu vernichten.

Ein typischer Verlauf eines Kampfes innerhalb der Kampagne gestaltet sich in etwa so: Zu Beginn werden nachgerenderte Szenen aus der Serie gezeigt, die ungefähr den Verlauf der Geschichte widerspiegeln. Dadurch wird klar, welche Helden beziehungsweise Bösewichte gegeneinander antreten. Anschließend muss der Spieler ins Gefecht schreiten und den Gegner bezwingen. Dabei gibt es aber eine Besonderheit, nämlich die sogenannten "Drama"-Szenen. Sie erhält man nur, wenn der Kampf möglichst synchron mit dem Originalkampf aus der TV-Serie verläuft. Die "Drama"-Szenen bieten auch spielerisch gewisse Vorteile, wie zum Beispiel ein verlangsamtes Ermüden des Charakters. Als etwas unvorteilhaft erscheint die Tatsache, dass die Szenen zum Teil wichtige Story-Elemente beinhalten; somit besteht das Risiko, dass weniger euphorische "Dragonball Z"-Fans den Geschichtsverlauf nicht hundertprozentig nachvollziehen können. Ein interessanter Aspekt ist, dass der Spieler keinen Protagonisten auswählen kann. Er muss sich mit dem jeweiligen Charakter arrangieren, der zum gegebenen Zeitpunkt kämpft. Ebenso erwähnenswert ist die Tatsache, dass der Spieler nicht zwingend nur für die Helden tätig ist, sondern auch für die Bösewichte in Aktion treten darf. Das geschieht immer dann, wenn Helden laut TV-Serie sterben oder eine Auseinandersetzung verlieren. Nach jedem absolvierten Kampf erfolgt eine Benotung, um dem Spieler zu zeigen, wo er welche Szenen übersprungen hat oder welche Attacken zu einem perfekten Sieg noch gefehlt haben. Die Bewertung erfolgt mittels des Wortes "Dragonball Z", wobei "D" das schlechteste und das "Z" das beste Ergebnis darstellt. Nach erfolgreichen Kämpfen werden verschiedene Charaktere, Landschaften und, je nachdem, wie synchron der Spieler war, auch "Drama"-Szenen frei gespielt. Der Kampagnenmodus ist etwas kurz geraten, aber das ist sicherlich aus wirtschaftlichen Gründen bewusst so geplant. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man vom baldigen Erscheinen eines Nachfolgers ausgehen, der auch die letzten Kapitel der "Dragonball Z"-Saga beinhaltet.

Im "Herausforderung"-Modus darf sich der Spieler drei verschiedenen Variationen stellen, wie zum Beispiel so viele Gegner wie möglich mit nur einem Energiebalken zu besiegen oder so viele Punkte wie möglich in einem Kampf zu erreichen. Diese Spieloption bietet eine gelungene Abwechslung zum Kampagnenmodus und eignet sich auch für ein kurzes Spiel zwischendurch. Allerdings sei erwähnt, dass erfahrenere Spieler dabei im Vorteil sind, da sich mehr Punkte erreichen beziehungsweise mehr Gegner ins Jenseits schicken lassen, wenn man die Kombinationen für ultimative Angriffe kennt und beherrscht.

Positiv ist, dass man dem Spiel einen "Tutorial"-Modus spendiert hat. Somit können sich Anfänger die Grundlagen des Spielprinzips in Fleisch und Blut übergehen lassen. Aber es werden nicht nur die Bewegungsgrundlagen erklärt, sondern auch erste Angriffskombinationen und Konteraktionen vermittelt. Nach Abschluss des Tutorials fühlt man sich gut beraten und ist bereit für gute Taten.

Ebenso sinnvoll ist der "Training"-Modus, da er dem Spieler die Möglichkeit gibt, für jeden Charakter die besten Kombinationen und Superangriffe, wie zum Beispiel Feuerbälle, in Erfahrung zu bringen. Ebenso sinnvoll ist es, mit neuen Charakteren Ausweich- und Blockbewegungen einzustudieren, um gegen besonders schnelle Gegner zu bestehen.

Nicht stehen bleiben

Souverän und absolut stabil funktioniert die Steuerung des Spiels. Alle Befehle, die der Spieler an seinen digitalen Kollegen schickt, werden bedingungslos und konsequent umgesetzt. Selbst komplizierte Kombinationen lassen sich schnell aus den Ärmeln schütteln und gehen sehr zügig in Fleisch und Blut über. Allerdings sei hier erwähnt, dass man nicht nach fünf Minuten bereits alle Kombinationsangriffe beherrscht oder alles kennt. Gerade bei dem dynamischen Beat'em Up kommt es sehr darauf an, dass die Steuerung tadellos funktioniert, und genau das hat man hier überragend umgesetzt.

Wie ein Anime

"Dragonball Z: Burst Limit" schickt einige grafische Großgeschütze ins Rennen. Primär sticht dem Spieler die wunderschön, und sehr flüssig laufende Comic-artige Grafik ins Auge. Gerade bei einem solchen Titel kommt es darauf an, dass man charakteristische Details nahezu perfekt umsetzt. Und genau das ist gelungen und jeder Fan der Serie dürfte sich an ihrem Anblick erfreuen. Auch Effekte bei Feuerbällen oder Energieausbrüchen eines Protagonisten wurden originalgetreu in Szene gesetzt. So kommt es bei ultimativen Attacken zu zusätzlichen Zwischenanimationen, die die Stärke des Angriffs nochmals verdeutlichen. Die Helden und Bösewichte sind nicht nur bis ins kleinste Detail übernommen worden – nein, auch Bewegungsabläufe und Kampfanimationen laufen absolut flüssig und werden sensationell dargestellt. Punkten kann die Optik auch in Sachen Umgebungsdetails. Mit einer einfachen, nicht animierten Hintergrundkulisse könnte man bei einem "Dragonball Z"-Spiel auch nicht wirklich punkten. Umso erstaunlicher ist die Zerstörbarkeit der Landschaft an sich. Nicht selten kommt es vor, dass der Kampf an einem idyllischen Fleckchen Erde stattfindet. Doch mit der Idylle ist es während eines Kampfes schnell vorbei und am Ende des Gefechts sieht die Landschaft aus wie nach einem nuklearen Großangriff: Der Boden ist mit Kratern übersät und ganze Gebirgszüge wurden dem Erdboden gleich gemacht. Optisch ist das Spiel zeitgemäß und bietet wenig Spielraum für Kritik. Allein die Animation mancher Gesichtsausdrücke wirkt etwas abgehackt und wäre somit verbesserungswürdig.

"Ka-me-ha-me-ha"

Nicht weniger bedeutsam sind die Sprachausgabe und die Geräuschkulisse. In dieser Hinsicht lässt man die Fans der Serie ebenfalls nicht im Regen stehen. Gerade bei der Ausübung von Spezial- oder Ultimativ-Angriffen punktet das Spiel mit hervorragenden Klangeffekten. Auch Bewegungsabläufe wurden sämtlich mit dem "Dragonball Z"-typischen Geräuschen untermalt. Ebenso hat man nicht bei der Umsetzung der Musik geknausert und die originalen Musikstücke verwendet. Dabei kommen wahre nostalgische Gefühle im Spieler hoch. Es gibt keine deutsche Synchronisation, dafür hat man die Wahl zwischen der englischen und der originalen japanischen Sprachausgabe. Aber keine Sorge, das Spiel verfügt über gute deutsche Untertitel. Die englischen und japanischen Stimmen werden von den gleichen Synchronsprechern wie aus den TV-Serien wiedergegeben und erhöhen damit die Bindung zum Spieler und somit auch den Wiedererkennungswert. Kurzum, man kann sagen, dass das Spiel über eine hervorragende Musik und Geräuschkulisse verfügt. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Synchronisation nicht immer mit den Mundbewegungen übereinstimmt, allerdings sei erwähnt, dass dies auch bei der TV-Serie nicht immer funktioniert hat.

Welttour

Eine der umfassendsten Änderungen hat man im Mehrspieler-Modus vollzogen. Nunmehr gibt es nicht nur die altbekannten "Spieler gegen Spieler"-Kämpfe an einer Konsole, sondern man hat sich dazu entschieden, weltweiten Spielspaß über Xbox-Live zu ermöglichen. Die Zweispielerkämpfe an einer Konsole machen riesigen Spaß und sollten auf jeden Fall regelmäßig praktiziert werden, sofern es möglich ist. Gerade im Mehrspieler-Modus kann das Spiel auf ganzer Linie punkten, und wer wird sich nicht an den Gesichtsentgleisungen des menschlichen Widersachers erfreuen, wenn sein Held von einem gigantischen Feuerball in die Knie gezwungen wird!

Die Gefechte über Xbox-Live stehen dem Offline-Mehrspieler-Modus in nichts nach. Bewundernswert ist, dass die Spiele überwiegend sehr flüssig laufen. Nur wenn sich der Widersacher in Japan befindet, kommt es gelegentlich zu Rucklern und Entwicklungen. Eine gute Idee war es, dass die Gegenspieler anhand des eigenen Könnens festgelegt werden und sich somit spielerisch auf der gleichen Stufe befinden wie man selbst. Es wäre auch frustrierend, wenn ein blutiger Anfänger auf einen Profi trifft, der ihn dann binnen Sekunden quer durch die Landschaft prügelt und dabei alles in Stücke reißt. Es gibt jedoch auch negative Punkte, die man keineswegs verschweigen sollte. So geschieht es bei Ranglisten-Spielen häufiger, dass vor allem junge Spieler kurz vor einer Niederlage das Spiel beenden, um keine Minuspunkte zu erhalten. Das ist erstens frustrierend und beeinträchtigt etwas die Freude an der Sache und zweitens ist es den anderen Spielern gegenüber unfair. In dieser Hinsicht besteht definitiv Handlungsbedarf seitens des Herstellers, ein Punkteabzug bei vorzeitiger Beendigung wie in "Halo 3" würde Sinn ergeben und die Spielfreude deutlich erhöhen.

Fazit

"Dragonball Z: Burst Limit" ist ein gutes Beat`em Up und eignet sich nicht nur für Fans der Serie. Alle, die auf dynamische Prügelspiele Wert legen, kommen an "Dragonball Z: Burst Limit" nicht vorbei. Allein der Mehrspieler-Modus bietet eine Menge Spaß und Abwechslung. Etwas enttäuschend ist die relativ kurze Einzelspieler-Kampagne, die aber sicherlich aus wirtschaftlichen Gründen viel zu rasch zu Ende ist. "Dragonball Z: Burst Limit" ist auf jeden Fall ein gutes Spiel und definitiv einen Blick wert.

(11.07.2008)

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