Ein Fall für TKKG - Detektiv gesucht!

Ein Fall für TKKG – Detektiv gesucht! (NDS)

(BMG Interactive)

geschrieben von Oliver Domke

   
Entwickler: Morgen Studios  
Publisher: Sony BMG Music Entertainment
Genre: Minispielsammlung
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Ein Fall für TKKG – Detektiv gesucht!
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß §14 JuSchG

 

Von Tim, Karl, Klößchen und Gaby, auch bekannt unter dem Namen TKKG, hat wohl jeder schon mal etwas gehört. Seit über 25 Jahren löst die Detektivbande in zahlreichen Jugendbüchern und Hörspielen einen Kriminalfall nach dem anderen. Auf dem Nintendo DS suchen die Vier nun Verstärkung für ihr Team. Neugierig, wie wir sind, bewerben wir uns prompt und berichten Ihnen, was heutzutage von Anwärtern auf einen solch verantwortungsvollen Posten erwartet wird.

Übung macht den Meisterdetektiv

Vom übersichtlichen Hauptmenü aus geht es zunächst zum Training. Jeder Ermittler wartet hier mit vier unterschiedlichen Aufgaben aus seinem Fachbereich, die es zu meistern gilt. Beim sportlichen Tim dreht sich alles um schnelle Reaktionen. Im "Karatetraining" müssen Sie beispielsweise, wie bei einem Tanzmatten- oder vergleichbaren Musikspiel, auf dem Touchscreen verschiedene Pfeile antippen, wenn sie auf dem oberen Bildschirm eine Markierung passieren. In der "Wurfbude" haben Sie hingegen 90 Sekunden lang Zeit, durch kurze Striche mit dem Stylus Bälle in den oberen Bildschirm zu "werfen", um entsprechende Ziele zu treffen und Punkte zu kassieren. Karl "der Computer" Vierstein ist fürs Kopfrechnen zuständig. Nach dem Lösen einiger simpler Gleichungen müssen Sie bei ihm unter Zeitdruck Zahlenpyramiden berechnen oder die Anzahl der in einem Haus befindlichen Verdächtigen nennen können. Letzteres klingt einfacher als es ist, schließlich gehen die Halunken im observierten Objekt ständig ein und aus.

Wenn Sie Ihre grauen Zellen vorgewärmt haben, können Sie als nächstes dem wohlbeleibten Klößchen einen Besuch abstatten. In dessen Gedächtnistraining müssen Sie sich nicht nur Gesichter und Autokennzeichen merken, sondern auch Geräusche und – es war ja nicht anders zu erwarten – Süßigkeiten. Zu guter Letzt werden Sie noch von Gaby erwartet, die Ihre analytischen Fähigkeiten auf die Probe stellt. Neben dem alphabetischen Einsortieren einiger Akten müssen Sie hier unter anderem Spuren, wie Fingerabdrücke oder Schlüsselprofile, mit den Informationen einer Polizeidatenbank abgleichen. Alles in allem sind die insgesamt 16 Minispiele zwar nett präsentiert, aber spielerisch sehr simpel gehalten. Wenn Sie überall eine vorgegebene Punktzahl erreichen, können Sie noch bis zu vier weitere Spielchen freischalten.

Jetzt wird’s ernst!

Das eigentliche Ziel des Spiels ist der Erhalt des persönlichen Ermittlerausweises. Dafür müssen Sie allerdings erstmal die "große Detektivprüfung" bestehen, die Sie jederzeit ablegen können. Jedes TKKG-Mitglied stellt Ihnen hierzu zwei seiner vier Aufgaben. Dazu kommen noch mal vier Geschicklichkeitsspiele: In jeweils einem Fahrradparcours müssen Sie Autos und anderen Hindernissen ausweichen und möglichst schnell die Ziellinie überqueren. Geübte Spieler erreichen in den einzelnen Prüfungen locker einen Durchschnitt von 1.000 Punkten – optimale Voraussetzungen hinsichtlich der geforderten 12.000 Punkte für eine Aufnahme ins Team. Haben Sie diese Grenze erreicht, bekommen Sie Ihren persönlichen Ausweis, der Ihre Leistung bestätigt.

Auf Wunsch dürfen Sie sich bei "Ein Fall für TKKG – Detektiv gesucht!" auch mit einem Freund duellieren. Dafür benötigen Sie nur einen DS; beide Spieler absolvieren abwechselnd die gleichen Minigames. Wer am Ende mehr Punkte verdient hat, gewinnt den Wettbewerb. Durch das Hin- und Herreichen des Systems muss ein Spieler logischerweise immer warten und die Dauer eines Matches verdoppelt sich. Eine Lösung über den Datenaustausch zwischen zwei Geräten wäre hier wünschenswert gewesen.

Die Technik

Das Spiel ist in kindgerechter Comic-Optik gehalten. Die einzelnen Aufgaben werden zu Beginn leicht verständlich erklärt; die Erläuterungen lassen sich aber auch überspringen oder gar ganz abschalten. Sämtliche Minispiele werden über den Touchscreen gesteuert; das Steuerkreuz können Sie meist nicht verwenden. Bei einigen wenigen Ausnahmen kommt auch das Mikrofon zum Einsatz, zum Beispiel wenn Sie Gabys Hund Oskar im "Knochenlabyrinth" Kommandos geben müssen. Details wie das Erstellen eines Fingerabdrucks beim Start eines neuen Speicherstandes oder die Synchronisation durch die Originalsprecher der Hörbücher werten "Detektiv gesucht!" vor allem für TKKG-Fans noch ein wenig auf.

Leider tröstet das alles nicht über den verhältnismäßig geringen Umfang hinweg. Die 16 plus vier Minispiele sind anfangs noch recht unterhaltsam, bieten aber kaum etwas Neues auf dem DS. Eine zusammenhängende Story gibt es, abgesehen von der Prüfung, nicht. Diese wiederum können Sie theoretisch auch sofort nach dem Spielstart ablegen. Geübte Spieler mit durchschnittlicher Reaktion, die zudem einigermaßen schnell Kopfrechnen können, sollten damit keine Probleme haben und erreichen das Ziel des Spiels in knapp 30 Minuten. Ob für diese Spieler das Erreichen der ersten Plätze in den einzelnen Highscores dann noch langfristig motivierend ist, ist eher fraglich.

 

 

Fazit

Unter dem Strich ist "Ein Fall für TKKG – Detektiv gesucht!" eine kurzweilige Minispielsammlung für Gelegenheitsspieler und junge Zocker, die Fans der vierköpfigen Ermittlerbande sind. Anspruchsvollere Spieler, die ein ausgereiftes Detektivabenteuer erwarten, dürften eher enttäuscht werden. Die angemessene Umsetzung einer der zahlreichen Geschichten hätte sich hier nahezu angeboten. Ob Ihnen der hübsch präsentierte, aber eher umfangarme interaktive Ausflug in die TKKG-Welt den Preis von knapp 40 Euro wert ist, müssen Sie für sich selbst entscheiden.

(09.01.2008)

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