SimCity Creator

SimCity Creator (NDS)

(Electronic Arts)

geschrieben von Alexander Eschner

 

 
Entwickler: EA
Publisher: Electronic Arts
Genre: Aufbausimulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: SimCity Creator
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Fans der Reihe können sich freuen, denn die bekannte Bausimulation "SimCity" erobert den Nintendo DS. Im kleineren Rahmen kann man seine Fähigkeiten als Architekt und Bauherr nun auch unterwegs erproben. Die richtige Planung entscheidet, ob die Stadt wächst und gedeiht oder im ultimativen Chaos versinkt.

Meine Häuser, meine Wege, meine Stadt

In "SimCity Creator" geht es darum, eine Stadt aus der Antike bis in die Zukunft zu führen. Da dieses Unterfangen nicht einfach ist, begleitet von Anfang an Mr. Maxis als Ratgeber das ganze Geschehen. Es gibt insgesamt zwei Spielmodi, die der Spieler nach Herzenslust auskosten darf. Zum einen gibt es den "Kampagnenmodus" und zum anderen das "Freie Spiel". Um im freien Spiel alle nur erdenklichen Optionen zu besitzen, empfiehlt es sich, die Kampagne zu spielen, denn nur durch diese werden beispielsweise alle Epochen freigegeben.

Die Kampagne gestaltet sich folgendermaßen: Mr. Maxis beauftragt den Spieler, eine Stadt zu führen. Man wird zum Bürgermeister ernannt und trägt die Verantwortung für das Geschehen. Die erste Etappe auf dem Weg zur Supermetropole ist ein Tutorial, das den Spieler in die Welt von "SimCity Creator" einweist. Der Spieler beginnt zu der Zeit, als die ersten menschlichen Individuen sesshaft wurden. Ziel ist es, eine harmonische Stadt zu errichten, die eine vorgegebene Populationsmenge erreicht, um dann in die nächste Epoche zu schreiten. Bis auf eine kleine Siedlung wird dem Spieler nichts weiter zur Verfügung gestellt. Anfangs stehen noch genügend Ressourcen wie Holz und Nahrung zu Verfügung. Mit wachsender Bevölkerung und Bauvorhaben muss man allerdings darauf achten, dass diese nicht zu Neige gehen. Sonst kann man entweder nichts bauen oder die Population beginnt stetig zu sinken. Das Abbauen der Ressourcen geschieht automatisch und bedarf zunächst keinem Eingreifen des Spielers. Holz beispielsweise wird abgebaut, wenn sich Siedlungsgebiete direkt an einem Waldstück befinden.

Um seine Stadt wachsen und gedeihen zu lassen, muss man Siedlungsflächen bauen. Sie sind zu Beginn die einzigen Flächen, die man bauen kann. Mit wachsender Einwohnerzahl stehen neue Bauoptionen bereit. So werden öffentliche Plätze oder Gewerbe- und Agrargebiete mit der Zeit freigegeben und sollten auch umgehend gebaut werden, um die Bevölkerung zufrieden zu stellen. Natürlich muss man alle Flächen mit Straßen verbinden, da sie sonst nicht erreicht werden können. Damit die Population rasant voranschreitet, muss der Spieler auf die Bedürfnisse der Bürger eingehen. Um diese zu erfahren, kann man direkt mit den Bürgern kommunizieren. Dies gestaltet sich in der ersten Epoche allerdings noch etwas schwierig, da die Einwohner noch nicht wirklich intellektuell genügend begabt sind, um ihre Bedürfnisse verständlich preiszugeben. Schafft es der Spieler dennoch, allen Forderungen gerecht zu werden, darf er auch "geschenkte" Bauten errichten. Solch ein Gebäude ist zum Beispiel eine Statue vom geliebten Bürgermeister. Wenn man auf dem richtigen Weg ist, wird dem Spieler die Errichtung eines Monumentalbaus gewährt. Er ist in jeder Epoche nur ein Mal baubar und spiegelt den Fortschritt des Spieles wieder. So ist der Monumentalbau in der ersten Epoche der "Turm zu Babel". Hat der Spieler alle Ziele erreicht, wird dieser Bau komplett fertiggestellt und eine neue Epoche wird eingeleitet.

Der Spieler hat dann die Wahl zwischen zwei Epochen: Zum einen das "Europäische Mittelalter" und zum anderen das "Asiatische Mittelalter". In diesem Zeitabschnitt muss der Spieler zum ersten Mal auf öffentliche Gelder achten. Im Gegensatz zu den Anfängen der sesshaften Menschheit zahlen die Bürger in diesem Zeitalter fleißig Steuern. Dafür verlangen sie aber auch Schutz vor Kriminalität, Bränden und anderen Katastrophen. Diesen Schutz gewährleistet der Spieler durch das Errichten von genügend Polizei- und Feuerwehrwachen. Bürger, die im Dienste der Stadt stehen, werden durch die Steuereinnahmen bezahlt. Sollten die Bedürfnisse nach Schutz und Wohlstand nicht genügend gedeckt sein, kann es schnell zu Aufständen kommen, die das Spielende zufolge haben, wenn man nicht rechtzeitig reagiert. Es empfiehlt sich allerdings nicht, zu viele Polizeiwachen in Betrieb zu nehmen - nicht nur weil sie teuer sind, es könnte außerdem zu Aufständen kommen, da die Bürger nicht in einem Polizeistaat leben wollen. Je weiter der Spieler in der Zeit voranschreitet, umso mehr Dinge muss er beachten und verwalten. Eine Besonderheit ist, dass die Stadt, so wie sie in einer früheren Epoche erbaut wurde, in der nächsten weiter existiert. Somit sind eine solide Infrastruktur und eine durchdachte Stadtplanung von Beginn an von Nöten, um erfolgreich zu sein.

Das "Freie Spiel" ist eine gelungene Möglichkeit, die neuen Epochen kennenzulernen. Vor Beginn eines Spiels kann man sich für eine Epoche entscheiden, in der man dann verweilt. Zur Wahl stehen allerdings nur Zeitabschnitte, die in der Kampagne bereits freigespielt wurden. Im "Freien Spiel"-Modus gibt es keine definierten Ziele. Der Spieler kann sich mit der Epoche so lange beschäftigen, wie er will und Strategien für eine gute Stadtplanung entwickeln. Dieser Modus eignet sich gut für ein Spiel zwischendurch und macht wie die Kampagne eine Menge Spaß.

Klein aber fein

Für "SimCity" typisch ist die isometrische Perspektive, die die Geschehnisse einfängt. Diese Ansicht wird mit zwei Zoomstufen kombiniert, die dem Spieler eine gute Übersicht über die ganze Landschaft bietet. Viele Dinge sind sehr liebevoll dargestellt, wie beispielsweise Wildtiere in den Wäldern oder kleine Fischschwärme im Wasser. Schade ist, dass es keinerlei Aufbauanimationen bei den Häusern gibt. Sie entwickeln sich zwar weiter, werden allerdings nur durch ein größeres Gebäude ersetzt. Katastrophen hingegen, wie zum Beispiel Wirbelstürme, werden komplett animiert. Wenn der Spieler mit seinen Sims reden will, wird er direkt in eine Straße seiner Stadt befördert, deren Aussehen sich mit jeder Epoche ändert. Zu Beginn sieht man nur einen kleinen Feldweg mit wenigen Hütten, im Laufe der Zeit wird dieser durch eine Straße mit Hochhäusern ersetzt. Die Sims werden als Silhouetten dargestellt und laufen durch das Standbild hin und her. Zudem werden männliche und weibliche Sims farblich in blau und rosa unterteilt.

Stadtgeflüster

Hörbar gut umgesetzt ist die Musik- und Geräuschkulisse bei "SimCity Creator". Zu Beginn des Spiels kann man noch den wunderbaren Klängen der unberührten Natur lauschen. Seien es das Rauschen der Wellen des Meeres, das im Wind tanzende Laub oder die Laute wilder Tiere, die durch das Land ziehen. Doch mit der Zeit ändert sich auch die Wahrnehmung der Geräusche beachtlich. Statt ruhiger und entspannender Natur hört der Spieler schnell das wilde Treiben einer Großstadt. Hupende Fahrzeuge und Menschenmassen übertünchen die einst so schöne Klangwelt der ursprünglichen Landschaft. Die in der Stadt lebenden Sims können allerdings nicht wirklich sprechen, vielmehr wird ein Gespräch nur angedeutet. Selbst der Berater, Mr. Maxis, ist nicht in der Lage, einen einzigen Satz zu sprechen - der Spieler muss alle Texte, die allerdings leicht verständlich sind, komplett lesen. Katastrophen wie Großbrände oder Wirbelstürme wurden sehr authentisch nachgestellt. Der Spieler kann beispielsweise das Knacken und Knistern des Feuers hören oder den kräftigen Windböen eines Wirbelsturms lauschen. Passend zu jeder Epoche ist auch die Musik der Zeit entsprechend. Zu Beginn, wenn die Megametropole noch eher eine Siedlung ist, wird man mit Klängen von Panflöten umgarnt, die zum Träumen einladen. Doch auch hier ändert sich das Bild mit der Zeit. In der Gegenwart bekommt man eher Musikstücke zu hören, die man aus jeder zweiten Bankwerbung zu kennen glaubt. Alle Epochen haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Bei Katastrophen wird die musikalische Untermalung panischer und düsterer. Somit wird dem Spieler schnell bewusst, dass Gefahr im Verzug ist.

Wie am Reißbrett

Die Steuerung ist bei diesem Titel gut gelungen. Der Spieler benutzt überwiegend den Touchpen, kann allerdings auch einige Befehle, wie beispielsweise das Bewegen auf der Karte, anhand der Tasten ausführen. Das Bauen funktioniert mit dem Touchpen hervorragend und ist eine wirklich gute Alternative zur sonst gewohnten Maus am PC. Die Menüs sind alle verständlich und stellen für den Spielspaß kein Hindernis dar. Allerdings sei erwähnt, dass der Spieler zu Beginn etwas Zeit braucht, um überhaupt festzustellen, welche Optionen zur Verfügung stehen.

Fazit

Fans der "SimCity"-Reihe haben Grund zur Freude: Mit diesem Titel ist es Städteplanern nun gegönnt, eine Supermetropole zu erstellen und zu leiten, ohne vor dem heimischen PC sitzen zu müssen. Diese gelungene Umsetzung für ein Handheld ist ein Muss für Freunde von "SimCity". Aber das Spiel empfiehlt sich auch für Neueinsteiger in diesem Genre, denn die gute Steuerung und das gelungene Tutorial bringen jeden seiner eigenen Traumstadt näher.

(29.10.2008)

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