M.A.C.H. - Modified Air Combat Heroes

M.A.C.H. - Modified Air Combat Heroes (PSP)

(Vivendi)

geschrieben von Sebastian Schäfer

 

 
Entwickler: Kuju Entertainment
Publisher: Vivendi Games
Genre: Arcade-Racer
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: M.A.C.H. - Modified Air Combat Heroes
Preis: 39,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß §14 JuSchG

Da im Jahre 2049 sämtliche Kriegsmaschinerie mit künstlicher Intelligenz selbstständig in den Krieg zieht, sind Kampfjetpiloten überflüssig geworden. Dennoch lassen es sich die alten Hasen unter den Piloten nicht nehmen, gegeneinander zu fliegen und den Nervenkitzel der alten Zeiten zu spüren. Aus dem Kampffliegen entwickelt sich ein Sport, dem sowohl Kriegsveteranen als auch Söldner, reiche Leute und Flugzeugverrückte frönen. Die sogenannte "M.A.C.H."-Liga entsteht. Hier werden in guter alter "Wipe Out"-Manier Rennen und Dogfights um Ruhm und Ehre und natürlich ums liebe Geld geflogen.

Top Gun oder doch nur kalter Kaffee?

Wer das Spiel "M.A.C.H.- startet, merkt gleich, dass die Entwickler ebenso große Fans von Spielhallenautomaten wie "Afterburner" oder "G-Loc" wie von Rennspielen vom Schlage "Need for Speed" und "Wipe Out" sind. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich diese Leute entschlossen haben, ein ähnliches Rennspiel mit den großen Arcade-Flugsimulationen zu paaren. Dabei kam "Modified Air Combat Heroes" heraus. Wie es sich für solche Spiele gehört, ist die Spielmechanik selbst in den Vordergrund gerückt. Es existiert nur eine Story, die im Handbuch abgedruckt ist, im Spiel jedoch in keiner Weise aufgegriffen oder durch Zwischensequenzen weitergeführt wird. Man startet eine der Optionen "Karriere", "Arcade" oder "Challenge" und findet sich schon mitten im Spiel wieder.

Der Karrieremodus versetzt den Spieler in die Rolle eines der alten Kampfpiloten und genau wie im Vorbild "Need for Speed" verfügt man über etwas Startkapital, mit dem man ein erstes Flugzeug und einige Tuning- und Stylingteile kaufen kann. Insgesamt bietet das Spiel 11 Flugzeugtypen mit 180 möglichen Tuning-Konfigurationen. Nun begibt man sich in eine der Ligen, die mit steigendem Schwierigkeitsgrad auch mehr Preisgeld für den Sieger der Renn- und Dogfight-Serien bedeuten. Tatsächlich verfügt "M.A.C.H." im Karrieremodus nur über diese beiden Spielvarianten, dafür finden sie aber auf verschiedenen, grafisch beeindruckenden Kursen statt.

Die Rennserien gleichen denen aus "Wipe Out". Das Rennen fliegt man auf einem Rundkurs mit sieben weiteren Gegnern und muss versuchen, als Erster die Ziellinie zu überqueren. Fliegt man dabei möglichst dicht über dem Boden entlang, baut sich nach und nach die sogenannte "M.A.C.H."-Energie auf, die man wahlweise per Knopfdruck in Nachbrennerflugzeit oder in ein Ausweichmanöver investieren kann. Das Ausweichmanöver wird wichtig, sobald ein Gegner eines der herumliegenden Waffensymbole erwischt hat und eine Rakete auf den Protagonisten abfeuert. Hat man noch genügend "M.A.C.H."-Energie vorrätig, kann man ihr mit einer eleganten Fassrolle ausweichen. Hier mögen sich manche an alte "Afterburner"- oder "G-Loc"-Zeiten erinnert fühlen; tatsächlich verursacht eine Fassrolle in "M.A.C.H." ein ähnlich flaues Gefühl im Magen. Die Dogfight-Serien sind klassische Deathmatch-Gefechte gegen Computergegner. Hier ist der Düsenflieger zusätzlich zu den einsammelbaren Raketenarten mit einem Maschinengewehr oder einer Laserwaffe ausgerüstet, und es heißt möglichst viele Gegner ausschalten, ohne selber vom Himmel gepustet zu werden. Hat man eine Liga absolviert, schaltet man eines der vielen zusätzlichen Flugzeugmodelle frei und darf an der nächsthöheren Liga teilnehmen.

Im Arcade-Modus hingegen kann man sich einen der fünf verfügbaren Kurse aussuchen und ein kurzes Rennen oder einen Dogfight fliegen. Dabei greift man auf die im Karrieremodus freigeschalteten und getunten Flieger zurück. Die Stärke der Computergegner orientiert sich dabei am eingesetzten Flugzeug, sodass das Spiel jederzeit fair bleibt. Das ist genau das Richtige für kurze Busfahrten zur Schule oder zur Arbeit.

Ein weiteres Schmankerl stellt der Challenge-Modus dar. Hier kann sich der ambitionierte Jagdflugzeugpilot fünf weiteren Herausforderungen stellen: "Melée", "Dash", "Time Check", "Lap" und "Dog Tag". In "M.A.C.H. Melée" ist der Flieger mit einem militärischen Laser ausgerüstet, und die Aufgabe des Spielers ist es, möglichst viele Gegner in vorgegebener Zeit abzuschießen. In "Dash" hingegen hat man 30 Sekunden Zeit, ein Drei-Runden-Rennen abzuschließen, was anfangs als geradezu unmöglich erscheint. Dabei sind allerdings etliche Münzen auf der Rennstrecke verteilt, die das Zeitfenster vergrößern. So hat man tatsächlich mit etwas fliegerischem Können eine reale Chance, das Rennen komplett zu beenden. In "Time Check" muss man ein Checkpoint-Rennen fliegen, bei dem jeder Kontrollpunkt einen Nachbrennerschub auslöst, und bei geschicktem Flug kann man eine ganze Runde mit Dauernachbrenner fliegen und so auf Bestzeiten kommen. In "M.A.C.H.-Lap" wird der Timer für die Runden nach jeder Runde verkürzt, sodass man gezwungen ist, jede Runde schneller abzuschließen als die vorhergehende. Die fünfte Challenge ist mit Abstand die spaßigste und spannendste von allen. In "M.A.C.H.-Dog Tag" spielt man eine Art "King of the Hill"-Match, in dem es dem Spieler gelingen muss, eine Hundemarke, die auf dem Spielfeld liegt, aufzusammeln und für 20 Sekunden zu halten, ohne abgeschossen zu werden.

M.A.C.H. was draus

Die Grafikpracht, die "M.A.C.H." dem Spieler präsentiert, kann sich sehen lassen. Für ein Playstation-Portable-Spiel ist die Umgebung mit äußerst vielen Details geschmückt und die Lichteffekte der Raketen oder der Explosionen, wenn man mal wieder mit Tempo 600 gegen eine Felswand gekracht ist, brauchen sich hinter anderen Games dieser Art nicht zu verstecken. Der Stereosound ist einfach grandios; selten passte die Zusammenstellung von Geräuschen in einem Arcade-Racer so gut zusammen, und zusätzlich wird der latent vorhandene Geschwindigkeitsrausch durch den fetzigen und sehr schnellen Soundtrack, der dem Spiel beigefügt wurde, noch verstärkt.

I want to be a hero!

"M.A.C.H." - schon wieder so ein Spiel, das ein völlig gekünsteltes Akronym als Bezeichnung hat, wie es schon "F.E.A.R." oder "S.T.A.L.K.E.R." vorgemacht haben. "Modified Air Combat Heroes" ist allerdings eine ziemlich spaßige Angelegenheit. Es spielt sich wie eine Mischung aus "Wipe Out", "Need for Speed" und "Afterburner" - und zwar eine sehr gute Mischung. Der Karrieremodus mit den vielen comicartig überzogenen Tuning-Teilen ist einfach genial gemacht und so gut ausbalanciert, dass man das Gefühl hat, dass man den Eindruck erhält, als hätten die Entwickler das Spiel bis zum Herzstillstand getestet. Das ist auch kein Wunder, denn der Mutiplayer-Modus macht so einen Spaß, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht. Es scheint sicher zu sein, dass es den Entwicklern dabei nicht anders ergangen ist. Gleichzeitig spendiert die Truppe von Kuju eines der wenigen Gamesharing-Spiele für die PSP, so dass man das Spiel für eine Schlacht gegen den besten Freund in der U-Bahn nur einmal benötigt. Es stimmt einfach alles bei "M.A.C.H.", und ich sehe es mit Freuden, dass es tatsächlich noch so ausgefeilte Arcade-Spiele gibt, wie mir hier eines vorliegt. Mein Tipp: Jeder ernsthafte PSP-Spieler sollte diese Perle, die direkt aus der Spielhalle kommen könnte, seiner Sammlung hinzufügen.

(28.03.2007)

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