Wer wird Millionär

Wer wird Millionär (Wii)

(Ubisoft)

geschrieben von Roland Kindermann

Die hier gezeigten Screenshots stammen von der englischen Version des Spiels.

 

 
Entwickler: Route 1 Games
Publisher: Ubisoft
Genre: Quiz-Spiel
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Wer wird Millionär
Preis: 59,95 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Kaum eine Sendung ist so erfolgreich wie "Wer wird Millionär". Die erste Folge wurde 1998 in Großbritannien ausgestrahlt. In den folgenden Jahren wurde das Konzept in 107 Länder – unter anderem 1999 nach Deutschland - exportiert. Auch 2007 erfreut sich das von Günther Jauch moderierte Quiz hierzulande noch großer Beliebtheit. Sollten Sie den bislang unerfüllten Wunsch hegen, auch einmal als Kandidat teilzunehmen, so können Sie die Sendung nun zumindest daheim mit Ihrer Wii nachspielen.

Fünfzehn Fragen

Bei "Wer wird Millionär" müssen Sie nacheinander fünfzehn Fragen mit steigendem Schwierigkeitsgrad beantworten. Dabei stehen jeweils vier unterschiedliche Lösungsvorschläge zur Auswahl. Entscheiden Sie sich für die richtige, so erhöht sich Ihr Gewinn, bis Sie letztlich die namengebende Million erreichen. Wenn Sie nicht mehr weiterwissen, stehen – nach den im Spiel verwendeten klassischen Regeln – drei Joker zur Verfügung, die jeweils nur einmal im gesamten Spiel verwendet werden dürfen. Helfen auch sie nicht weiter, können Sie das Quiz mit dem bereits erspielten Gewinn verlassen oder einfach raten. Dabei gehen Sie allerdings das Risiko ein, dass Ihr Gewinn wieder auf die höchste erreichte "Sicherheitsstufe" zurückfällt. Da es im Spiel natürlich kein echtes Geld zu gewinnen gibt, werden Sie vermutlich eher raten wollen, als auszusteigen.

Zu wenige verschiedene Fragen

Im Wesentlichen simuliert das Wii-Spiel die Sendung relativ exakt. In der unteren Bildhälfte wird eine Frage mit vier Antworten angezeigt. Diese können Sie durch Zeigen mit der Wiimote oder dem Steuerkreuz auswählen. Oben können Sie die Joker aktivieren und sehen, auf welcher Gewinnstufe Sie sich gerade befinden. Qualität und Schwierigkeitsgrad der Fragen sind vergleichbar mit denen der Fernsehsendung. Die ersten Fragen sind also eher einfach und die angebotenen falschen Antwortmöglichkeiten eher lustig. Danach wird es schon etwas kniffeliger; das altbewährte Ausschlussprinzip, bei dem Sie einfach alle nicht plausiblen Antworten streichen, funktioniert aber immer noch. Oberhalb der 16.000 Euro schließlich wird es richtig anspruchsvoll. Nicht umsonst hat die Sendung in ihrer achtjährigen Geschichte erst sechs Millionäre hervorgebracht. Allerdings hilft Ihnen die Tatsache, dass es nur 2.000 verschiedene Fragen gibt, so dass sich einzelne nach relativ kurzer Zeit wiederholen.

Dank der originalgetreuen Fragen werden Sie sich von Beginn an gut in die Rolle eines Fernsehkandidaten einfühlen können. So werden Sie schmachvoll aufgrund Ihnen unbekannter Sprichwörter an der 300-Euro-Frage scheitern, ausführlich überlegen, welche Antwort Sie wo schon einmal gehört haben und darüber fluchen, dass der Fifty-fifty-Joker nur die Möglichkeiten, die Sie eh für nicht plausibel hielten, ausschließt. Besonders großen Spaß macht das natürlich mit mehreren Personen. Wahlweise können Sie auch zu zweit den Mehrspielermodus in Angriff nehmen und dann immer abwechselnd antworten.

Simulierte Zuschauer

Während der Fifty-fifty-Joker, der zwei falsche Antworten streicht, eins zu eins in die Wii-Fassung des Quiz übernommen werden konnte, mussten sich die Entwickler für den Publikumsjoker, bei dem die Zuschauer im Studio abstimmen dürfen, und den Telefonjoker, bei dem ein Bekannter angerufen wird, etwas einfallen lassen. Setzen Sie den Publikumsjoker ein, so berechnet das Spiel ein Abstimmungsergebnis, das je nach Schwierigkeitsgrad der Frage mehr oder weniger deutlich ausfällt. Wie im Fernsehen liegen die Zuschauer bei einfachen Fragen meist richtig, während sie später öfter danebenliegen. Beim Telefonjoker stehen vier "Freunde" zur Verfügung, deren Alter und Interessen Sie bei der Auswahl in Betracht ziehen sollten. Allerdings werden manche Hobbys wie "Wrestling" oder "Power-Walking" eher selten abgefragt. Die Telefonjoker geben Tipps wie "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es B ist", wobei Sie an der Art der Formulierung ablesen können, wie sicher sich Ihr Gegenüber ist.

Auswahlrunden als alternativer Modus

Ein weiteres Element des Spiels "Wer wird Millionär" sind die Auswahlrunden, in denen mehrere Kandidaten vier Begriffe sortieren müssen. So sollen beispielsweise Städte nach der Vorwahl geordnet werden. Derjenige, der am schnellsten die richtige Antwort angibt, darf dann in der Studiomitte Platz nehmen und an dem eigentlichen Quiz teilnehmen. In der Wii-Fassung der Sendung taucht die Auswahlrunde als eigenes Spiel für zwei Teilnehmer auf. Anders als im Fernsehen müssen Sie sich jedoch nicht auf eine Reihenfolge festlegen, sondern können die Antworten so lange umordnen, bis Sie die korrekte Lösung finden. Bisweilen ist das bereits der Fall, wenn Sie das Spiel starten, so dass die Runde sofort beendet wird.

Optisch entspricht "Wer wird Millionär" ganz dem Stil der Sendung, so dass Fans sich sofort zu Hause fühlen. Die Grafik besteht ausschließlich aus User-Interface-Elementen. Animationen, beispielsweise zwischen den Fragen, gibt es abgesehen vom Intro nicht – sie würden aber eh nur den Spielfluss stören. Kommentiert wird das Geschehen – vermutlich unter anderem aus lizenzrechtlichen Gründen - nicht von Günther Jauch, sondern von einem unbekannten Sprecher. Dennoch gelingt es der Synchronisation, die Atmosphäre der Sendung originalgetreu nachzubilden. So werden bei leichten Fragen richtige Antworten mit kurzen Kommentaren abgehakt, während Fehlversuche mit Unglauben quittiert werden. Später baut der Moderator dann durch eine kurze Pause und bewusst zweideutig beginnende Sätze Spannung auf, bevor er Sie erlöst (oder nach Hause schickt). Sogar die berühmte "Sind Sie sich wirklich sicher"-Frage stellt er Ihnen von Zeit zu Zeit.

Fazit

"Wer wird Millionär" ist eine nahezu perfekte Umsetzung der Fernsehsendung. Einzig die etwas zu geringe Anzahl von Fragen stört den Gesamteindruck.

(12.12.2007)

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