RTL Biathlon 2008

RTL Biathlon 2008

(RTL Games)

geschrieben von Anke Morbitzer

 

 
Entwickler: 49Games
Publisher: RTL Games
Genre: Sport-Simulation
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: RTL Biathlon 2008
Preis: 29,99 €
Altersfreigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß §14 JuSchG

Schon in den letzten Jahren stand RTL nicht nur im Fernsehen, sondern auch auf dem Spielemarkt für jede Menge Wintersport. Viele verschiedene Disziplinen waren im Angebot; die bekanntesten davon sind wohl Skispringen, Ski Alpin und Biathlon. Nach einigem Gerangel um die Vergabe der Fernsehrechte steht RTL nun fast ohne TV-Übertragungen da, aber die Spiele versorgen weiterhin Fans mit jeder Menge winterlicher Unterhaltung.

Story

Letztes Jahr war noch Sven Fischer das "Zugpferd" des Biathlons und lächelte von der Verpackung. Nun hat sich der erfolgreiche Athlet aus dem aktiven Sport zurückgezogen und versorgt stattdessen Fernsehzuschauer mit fachlichen Kommentaren zum Biathlon. Nun haben Michael Greis und Magdalena Neuner die Plätze neben Kati Wilhelm eingenommen. An Staraufgebot mangelt es also der neuen Version sicher nicht und auch jede Menge Originalstrecken sind enthalten. Einer erfolgreichen Weltcupsaison 2008 steht demnach nichts mehr im Weg.

Installation

Das Spiel kommt auf DVD und die Installation ist schnell erledigt. Nur etwas mehr als 800 MB an Festplattenplatz werden verbraucht. Trotz einer einfachen Steuerung und eines intuitiven Spielkonzepts ist das Handbuch sehr ausführlich und erklärt alle Details mit anschaulichen, farbigen Grafiken und Screenshots. Neben einer gründlichen Erklärung zum Spielverlauf (hierbei steht vor allem der Energiehaushalt des Sportlers im Vordergrund) findet man im Handbuch auch den Karrieremodus sowie Übungsmodus und Schnellstart erklärt. Dabei wird keine Einzelheit ausgelassen; angefangen beim Erstellen eines Charakters über Technik und Taktik bis zum Aufbau einer Karriere bleibt kein Detail unberücksichtigt.

Steuerung

Die Spielsteuerung ist besonders einfach und intuitiv angelegt. Der Spieler beschleunigt mit Dauerdruck auf eine Pfeiltaste, die Richtungssteuerung funktioniert ebenso. Die Leistungsanzeige erfolgt dabei dynamisch; lässt man die Taste los, wird auch der Biathlet langsamer und stoppt schließlich. Beschleunigt man länger, wird automatisch ein Sprint angezogen. Zusätzlich gibt es nur noch drei weitere Tasten, nämlich eine für die energiesparende Hocke bergab und zwei für das Schießen. Am Schießstand angekommen, bringt sich der Skijäger automatisch in Position und visiert das Ziel an. Durch einen Tastendruck kann jetzt der Atem angehalten werden, um möglichst ruhig zu zielen; die gleiche Taste dient auch zum Nachladen. Die sechste und letzte Taste ist der Abzug. Bei der Richtungssteuerung kann man recht lässig zu Werke gehen, denn man wird am Rand der Strecke sanft zurückgeschoben und kann auch nicht mit Gegnern kollidieren. Aus diesem Grund gibt es gar keine Stürze im Spiel und man kann sich ganz auf Ausdauer- und Kraftanzeige konzentrieren.

Gameplay

Der Spieler hat drei verschiedenen Modi zur Auswahl. Zunächst gibt es den Schnellstart, bei dem nach Auswahl einer Spielfigur direkt einer von mehreren Cups begonnen werden kann. Einzelrennen gibt es hier nicht, man startet immer in mehreren Rennen, die zu einem Wettbewerb zusammengefasst sind. Für das kurze Spiel zwischendurch und zum Training eignet sich der Übungsmodus; hier kann man Figur, Strecke und Art des Wettkampfs frei wählen und man nimmt nur an einem einzigen Rennen teil. Egal wofür man sich entscheidet, "RTL Biathlon 2008" ist schnell zu erlernen und auch für Gelegenheitsspieler sehr gut geeignet. Alle wichtigen Leistungsdaten des Sportlers werden in einer Grafik eingeblendet und Zeit, Platzierung und Streckenverlauf sind immer im Blickfeld des Spielers. Anfänger mag es vielleicht noch von der Strecke ablenken, wenn man permanent die Anzeige im Blick behalten muss, aber man gewöhnt sich schnell daran.

Genauso schnell merkt man auch, dass man seine Leistung gut den Streckengegebenheiten anpassen muss. Geht man es zu schnell an, ist man am Schießstand bereits erschöpft und kann die Waffe nicht ruhig halten. Hält man deshalb zu lange die Luft an, wird dem Biathleten auch schon mal schwindlig und alles verschwimmt vor den Augen. Außerdem muss man jede Möglichkeit nutzen, um sich bei einer Abfahrt in der Hocke wieder etwas zu erholen. Wer sich seine Kraft gut einteilt, hat beste Chancen, der Konkurrenz davonzuziehen.

Das Training erfolgt zwischen den Wettkämpfen. Es werden 100 Leistungspunkte gutgeschrieben, die man nach Wahl auf die Parameter Technik, Ausdauer, Kraft und Geschwindigkeit verteilen kann. Dazu kommen nach mehreren erfolgreichen Rennen noch Spezialfähigkeiten wie "Sprint", "Bergspezialist" oder "Fitness", mit denen man sich in schwierigen Rennsituationen ein Leistungsplus verschaffen kann. In seiner Karriere startet man in der Juniorliga, um sich dann Schritt für Schritt weiter vorzuarbeiten. Alle bekannten Biathlonstrecken, die im aktuellen Wettkampfkalender sind, kommen auch im Spiel vor, einige davon sogar mit der originalen Streckenführung. Wer mag, kann also parallel zu den echten Biathleten die Reise mitmachen. Vom finnischen Kontiolahti über Pokljuka in Polen geht es in die deutschen Orte Oberhof und Ruhpolding, ins Südtiroler Antholz und schließlich ins russische Khanty Mansiysk. Bei "Biathlon 2008" gibt es mal wieder einen Mehrspielermodus, der ganz ohne Netzwerk auskommt. Man kann mit mehreren Mitspielern entweder nacheinander an den gleichen Strecken antreten, oder man spielt zu zweit im Splitscreen-Modus. Dort kann man dann gleichzeitig Anstiege hinaufhetzen, Abfahrten hinuntersausen und auf der Zielgeraden den letzten Sprint anziehen. Mit einem "echten" Gegner neben sich machen die actiongeladenen Massenstarts oder die rasanten Sprints noch mehr Spaß.

Grafik

Im Vergleich zum Vorgänger aus dem letzten Jahr ist trotz der niedrigen Systemanforderungen die Grafik deutlich besser. Landschaften und Strecken sind realistisch und detailliert wiedergegeben und besonders der Wald ist gelungen - bei starkem Schneetreiben biegen sich schneebedeckte Tannen im Wind und sorgen für naturnahe Optik. Die Strecken sind mit Begrenzungen, Werbebanden, Videoleinwänden, Tribünen und Zuschauern reichlich ausgestattet und wirken echt. Besonders verbessert sind diesmal die Figuren der Sportler; der Wiedererkennungswert der bekannten Stars ist durch feinere Gesichter deutlich höher geworden und auch die anderen Figuren sind abwechslungsreicher gestaltet. Dazu sind auch die Anzüge der verschiedenen Nationen gut dem jeweiligen Original nachempfunden. Besonders das Verschwimmen der Umgebung bei zu großer Anstrengung bringt viel Realismus ins Spiel und vermittelt eindrücklich die Kraftanstrengungen während des Rennens. Zu den Sportlern und Strecken gehört natürlich noch das Wetter, und auch hier bleiben keine Wünsche offen. Von dichtem Schneetreiben und Nebel über strahlend blauen Himmel oder Abendstimmung bis hin zu Nachtrennen bei Flutlicht ist alles dabei.

Sound

Die Soundeffekte im Spiel sind fast noch realistischer als die Grafik. Das jubelnde Publikum, der Wind in den Bäumen und der gespannte Kommentator liefern die Hintergrundgeräusche zum schweren Atmen des Biathleten, der gerade einen steilen Anstieg bewältigen muss. Überanstrengt man sich dabei, hört man dumpf den Herzschlag bis zum Hals klopfen, der sogar fast die Umgebungsgeräusche übertönt. Auf diese Weise kann man sich besonders gut in die Rolle eines Biathleten hineinversetzen. Die Musik im Spiel ist eigentlich überflüssig, stört aber auch nicht allzu sehr - im Gegensatz zum Streckensprecher. Seine permanenten Hinweise auf Zwischenzeiten aller Art gehen nach einiger Zeit auf die Nerven - hier hätte etwas mehr Abwechslung gutgetan.

RTL liefert hier in bewährter Manier ein solides Stück Wintersport ab. Genügsame Systemanforderungen machen das Spiel auch für Gelegenheitsspieler interessant, ohne dass man dabei auf ansehnliche Grafik verzichten muss. Ein leichter Einstieg, gepaart mit viel Spannung und Abwechslung, macht das Spiel nicht nur für Fans interessant - und Sven Fischer geht hier auch immer noch an den Start.

(10.12.2007)

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