Jackass: The Game

Jackass: The Game (PS2)

(Empire Interactive)

geschrieben von Nico Meißne

 

 
Entwickler: Red Mile Entertainment
Publisher: Empire Interactive
Genre: Minispiele-Sammlung
Releasedate: Bereits erhältlich
Homepage: Jackass: The Game
Preis: 44,95 €
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe gemäß §14 JuSchG

Jeder hat wahrscheinlich schon einmal von der MTV-Serie "Jackass" gehört, da diese Anfang des Jahrtausends für einiges Aufsehen sorgte. Nachdem die Show 2002 in den USA eingestellt wurde, folgten noch zwei Kinofilme der masochistischen Stunt-Freaks rund um Johnny Knoxville und Bam Magera. Zurzeit wird lediglich der dritte Film produziert, ansonsten ist es ruhig geworden um die "Jackass"-Truppe. Trotzdem – oder gerade deswegen? – hat sich Empire Interactive entschlossen, die abgefahrenen Aktionen der Jungs jetzt in Form eines Spiels zu präsentieren. Ob dieser Stunt gut geht oder rausgeschnitten werden sollte, habe ich für DLH.net untersucht ...

"Video killed ..."

Die Vorgeschichte des Spiels ist schnell erzählt: Da sich der eigentliche Regisseur der geplanten neuen "Jackass"-Staffel verletzt hat, soll der Spieler für ihn einspringen. Dies ist in ein kurzes Video verpackt, in dem Johnny Knoxville, einer der Hauptakteure von "Jackass", den Spieler von seiner plötzlichen Aufgabe überzeugt. Deshalb braucht man nun einen Haufen wilder Stunts, genauer gesagt 35, um die sieben Folgen auszufüllen. Zum Glück stehen dem Spieler alle Akteure der Serie zur Seite und sind schon ganz wild darauf, vor der Kamera mal wieder den Jackass zu geben ...

"Uuuund Action!"

Gesagt, getan! Die Stunts kommen in Form von Minispielen, fünf pro Folge. Der Spieler schlüpft jedes Mal in die Haut eines anderen Stunt-Freaks, um eine möglichst filmreife Show abzuliefern. Die Games sind in jeder Folge frei anwählbar und variieren in Form und Komplexität sehr stark. So gibt es einige sehr simple Aufgaben, während der Großteil einigermaßen anspruchsvoll ist. Gut, das bezieht sich sicher nicht auf den Inhalt der Spiele! Denn die decken eher das aus der Fernsehserie bekannte, untere Spektrum der menschlichen Natur ab. Zwar verzichtet "Jackass: The Game" auf die ekligsten Elemente, und auch nackte Hinterteile oder Ähnliches sucht man vergebens. Aber die meisten Mini-Games haben schon eine makabere Note.

So geht es zum Beispiel beim ersten Spiel darum, einen sandigen Hang hinunter zu rutschen, zu fallen oder zu schlittern, um am Ende eine hohe Klippe hinabzustürzen. Die Ziele dabei umfassen möglichst viele Punkte für Abschürfungen und Brüche zu sammeln (mit Mini-Röntgenbildchen während der Rutschpartie), das Mitnehmen von allen Kakteen auf der Strecke oder das Treffen einer der auf dem Kurs verteilten Matratzen. Jedes erfüllte Ziel spült dabei Geld in die Kasse. Was man mit dem Geld machen kann? Na ja, äh ... Videos und Gimmicks kaufen natürlich! Allerdings ist diese Idee ungefähr so motivationsfördernd wie neu (sprich: gar nicht).

Dafür bietet "Jackass: The Game" aber recht viel Abwechslung bei den Spielchen und erzeugt die Fernsehshow-Atmosphäre doch ganz gut. Denn vor jeder Aufgabe gibt es ein kleines Video, in dem einer der mutigen Recken ankündigt, was ihn (und den Spieler) ganz im Stile der Show erwartet. So stehen unter anderem "Suburban Wave Boarding" in der Vorstadt (von einem Pickup gezogen), der Einsatz als lebendes Katapultgeschoss (zwecks Demolierung der Nachbarschaft) und Autoscooter auf dem Flachdach auf dem Programm. Während es sich bei diesen Beispielen um etwas kniffligere Vertreter ihrer Art handelt, gibt es aber leider auch wirklich einfache, geradezu bescheuert simple Spielchen.

Denn beim "Wave Boarden" und Co. muss sich der Spieler erst mal etwas einschießen, um die fünf verrückten Ziele zu erreichen. Das Einkaufswagenrennen hingegen gibt lediglich drei Highscores vor, die es zu schlagen gilt. Außerdem benutzt man dabei nur zwei Tasten, eine zum Beschleunigen, eine zum Bremsen – auf gerader Strecke gegen einen Gegner ... So verhält es sich bedauerlicherweise auch bei den meisten der anderen Spiele der Kategorie "Einfach". Bevor Missverständnisse auftreten: Dies hat nichts mit dem Schwierigkeitsgrad von "Jackass: The Game" zu tun! Der ist nämlich bei allen Aufgaben ziemlich niedrig. Nur fallen die simplen Spielchen natürlich besonders unangenehm auf, da sie eben meistens keine interessanten Ziele beinhalten. Gut, auch die komplexeren Games bieten selten für mehr als eine Viertelstunde eine Herausforderung, dafür haben sie aufgrund der gebotenen Möglichkeiten immerhin einen gewissen Wiederspielwert.

Außerdem steht jedes Spiel, das man erfolgreich im Kasten hat, ab da an im Herausforderungsmodus zur Verfügung. In diesem kann man alleine oder mit bis zu vier anderen Masochisten die Stunts frei auswählen und um die Wette spielen. Neben dem erheblichen Zugewinn an Spaß durch die Multiplayermöglichkeiten wartet der Herausforderungsmodus noch mit neuen, schwierigeren Zielen bei den einzelnen Spielen auf. Dadurch gewinnen sowohl der Wettbewerb an Qualität als auch die Games an Wiederspielwert.

Film = Spiel? - Technik

Grafisch ist "Jackass: The Game” sicher keine Meisterleistung, aber gerade für eine Minispiele-Sammlung kommt es optisch sehr gut rüber. Die ganzen Originalcharaktere aus der Serie sind ausgezeichnet umgesetzt, ihre Animationen gelungen. Auch die Hintergründe bieten immer etwas Abwechslung und einige Details. Nicht spektakulär, aber doch wirklich gut gemacht für die Playstation 2.

Wenn die Grafik schon gut war, sollte der Sound zumindest "Jackass"-Fans begeistern! Denn genau wie die kleinen Einleitungsvideos vor jedem Spielchen spiegelt die Musik den Stil des Fernsehvorbilds exzellent wider. Die Mischung aus Punk, Trash und Metal untermalt die meist rasanten Stunts nahezu perfekt und erzeugt diese aufgeputschte "Generation X"-Stimmung der Serie.

"Hello, I am Nico Meißner and this is DLH.net!" - Fazit

Nun, ich bin eigentlich kein großer Freund von Minispielen. Und die "Jackass"-Serie konnte mich auch nie sonderlich begeistern. Aber trotzdem habe ich mich beim Spielen von "Jackass: The Game" kurzfristig gut amüsiert. Besonders der Multiplayermodus und der gelungene Eindruck in Sachen Grafik und Sound retten das Spiel davor, nur eine weitere Mini-Games-Sammlung zu sein. Für jeden "Jackass"-Fan sollte die gut getroffene Show-Atmosphäre zumindest ein Grund bieten, mal einen Blick zu riskieren. Auch Minispiele-Freunde könnten auf ihre Kosten kommen; alle anderen sollten ihr Geld lieber noch schnell in ein paar sinnvolle Weihnachtsgeschenke investieren.

(07.01.2008)


Fazit

"Hello, I am Nico Meißner and this is DLH.net!" -


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