Mit 2,65 Milliarden Euro ist Deutschland größter Gamesmarkt in Europa

Bernd (17. März 2014 14:06 )
Mit 2,65 Milliarden Euro ist Deutschland größter Gamesmarkt in EuropaNews - Branchen-News  |  DLH.NET The Gaming People

Der Markt für Games ist auch in 2013 kräftig gewachsen. Newzoo hat in Kooperation mit dem G.A.M.E. Bundesverband der Computerspielindustrie e.V. den deutschen Gamesmarkt auf Basis von Umsatz- und Transaktionsberichten analysiert. Demnach konnte ein Umsatzzuwachs von etwa 5% auf 2,65 Milliarden Euro erzielt werden. Deutschland ist somit größter Einzelmarkt innerhalb Europas und mit einem Anteil von 5,5% am Weltmarkt einer der wichtigsten Märkte überhaupt.
 
In 2013 wurde die Hälfte des Umsatzes in Deutschland rein digital durch Ausgaben auf mobilen Endgeräten, in Browserspielen und über digitale Aktvierung von Spielen, Ergänzungen sowie Zusatzinhalten erwirtschaftet. Der Anteil der rein digital erwirtschafteten Umsätze ist im Vergleich zum Vorjahr um satte 25% gestiegen. Das Spielen auf Tablets und Smartphones verzeichnet dabei mit 64% den größten Zuwachs. Allein hier wurden rund 290 Millionen Euro umgesetzt.
 
Gute Marktchancen für deutsche Gamesunternehmen
 
Besonders erfreulich aus Sicht der deutschen Gamesbranche ist die zunehmende Digitalisierung der Vertriebswege und die immer weiter voranschreitende Akzeptanz und Nutzung neuer Geschäftsmodelle, wie etwa mobile Spiele als App, der Erwerb von virtuellen Zusatzinhalten und browserbasierte Spielangebote. In diesen Märkten hat die deutsche Gamesbranche mitunter marktführende Unternehmen vorzuweisen, wogegen die Konsolenplattformen wie Xbox oder PlayStation vorwiegend von ausländischen Konzernen dominiert werden. Letzere öffnen sich aber zunehemend für kleinere Entwickler, die durch die Hersteller Sony und Microsoft explizit unterstützt und gefördert werden.

"Im Sinne der deutschen Gamesbranche ist diese Entwicklung zu begrüßen. Uns ist wichtig, zu verdeutlichen, dass der Markt in Bewegung ist und die Nutzer offen für neue, innovative Geschäftsmodelle sind." stellt Thorsten Unger, Geschäftsführer des G.A.M.E. Bundesverband der Computerspielindustrie e.V. heraus.
 
Der Markt, so Unger weiter, sei auf dem Weg in die vertriebliche Digitalisierung und hat damit eine Vorreiterrolle für die gesamte Entertainment-Branche. Das besonders deutsche Unternehmen wie GoodGame, Wooga oder Innogames weltweit in der Spitzengruppe vertreten sind, sei bemerkenswert. Jedes dieser Unternehmen steht schon heute für mehrere hundert Mitarbeiter und weist mitunter beeindruckende Umsatzzuwächse aus. Dazu existieren eine Reihe von deutschen Unternehmen, welche Services für die deutsche und globale Branche erbringen. Beispiele hierfür sind GameGenetics, Glispa oder TrafficCaptain. Diese Unternehmen sind auf das Wachstum von mobilen und browserbasierten Plattformen ausgerichtet.

Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis digitale Vertriebswege den klassischen deutlich überwiegen werden. Auch wird der Konsument zunehmend nur das Spielerlebnis zahlen wollen, das er auch nutzt. Hier kommen faire Free-2-Play-Modelle zum tragen, die den Konsumenten in die Lage versetzen, Spiele nicht nur zu testen, sondern nach eigenem Bedarf zu bezahlen.
 

Thorsten Unger weist auf die Notwendigkeit hin, den Gamesmarkt in all seinen Facetten zu erfassen. "Wenn wir über Computerspiele sprechen, meinen wir nicht nur die Spielkonsole und das klassische PC Spiel. Gerade wenn man Browser- und mobile Spiele in die Statistik einrechnet, erhöht sich der deutsche Anteil an den Konsumentenausgaben für Games erheblich." Dies zeige auch auf, welches Potential und Knowhow gerade die deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich in diesem Segment aufweisen.
 
G.A.M.E. und Newzoo kündigen Kooperation an
 
Im Zuge der Veröffentlichung der Daten kündigen G.A.M.E. und Newzoo an, zukünftig eng zu kooperieren. Für den G.A.M.E. als größten deutschen Verband der Gamesbranche ist die Kooperation mit Newzoo von großer Bedeutung.
 
"Für unsere Mitglieder und für unsere Verbandsarbeit ist ein hohes Maß an Expertise bei der Erhebung von Daten notwendig. Mit Newzoo haben wir einen international anerkannten und mit hinreichend Referenzen ausgestatten Partner gewonnen, der uns bei der Bewertung der Marktsituation sehr wichtig sein wird. Im Juni werden wir beispielsweise neue Marktdaten für Deutschland vorstellen, die auch eine Prognose bis 2017 enthalten wird. Aktuell arbeiten wir gerade an gemeinsamen Modellen zur Bereitstellung von relevanten Daten für unsere Mitgliedsunternehmen, um sie bei ihrer lokalen wie internationalen Entwicklung unterstützen zu können.", erläutert Dr. Florian Stadlbauer, Vorstandsvorsitzender des Verbandes, die Beweggründe für eine Kooperation mit Newzoo.
 
Newzoo analysiert Marktzahlen für 18 Länder auf Basis von öffentlichen und nicht-öffentlichen Unternehmenskennzahlen, Transaktionsanalysen und Konsumentenbefragungen. In Kooperation mit weltweit aktiven Partnern werden die Daten zu ganzheitlichen Berichten konsolidiert oder stehen als webbasierte Datenbanken zur Verfügung. Diese werden von vielen namhaften Unternehmen wie Electronic Arts, Microsoft, Wargaming, King, Blizzard oder Nvidia genutzt. Newzoos Datenlieferanten, wie etwa die App-Analysten von  Distimo, stellen gemeinsam mit dem Unternehmen und den Nutzern die Qualität der Daten sicher und überprüfen diese konstant in Bezug auf die eigenen Markterfahrungen.

Peter Warman, Geschäftsführer von Newzoo, bestätigt den gegenseitigen Nutzen: "Der G.A.M.E. ist uns seit Jahren als verlässlicher Partner für der Politik bekannt. Er war bei wesentlichen Weichenstellungen für den deutschen Markt, etwa bei der USK oder dem Deutschen Computerspielpreis, beteiligt und erfasst die Branche ganzheitlich.

Neben der gezielten Unterstützung der Mitgliedsunternehmen mit attraktiven Datendiensten, möchten wir durch die gemeinsame Erhebung und Analyse von Daten einen Beitrag zur korrekten Bewertung der deutschen Gamesbranche liefern. Schlussendlich haben wir uns zur Kooperation mit dem G.A.M.E. entschlossen, um den deutschen Entwicklern und Serviceanbietern von Computerspielen aktive Unterstützung anzubieten."


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